Lausitzer Rundschau: Traumhochzeit Schwarz-Gelber Koalitionsvertrag in Sachsen besiegelt
Geschrieben am 21-09-2009 |
Cottbus (ots) - Die "sächsische Tigerente" ist nicht mehr zu stoppen: Nach den Parteispitzen haben nun auch die Delegierten von CDU und FDP beinah per Einheitsvotum dem schwarz-gelben Politprojekt einen weiteren Schub gegeben. Die Koalitionsvereinbarung kann damit am heutigen Dienstag im Dresdner Ständehaus feierlich unterschrieben werden. Geradezu gebetsmühlenartig wiederholen Christdemokraten und Liberale dabei, wie schön und wie erfolgreich die neue bürgerliche Eheschließung sei und welch ein Vorbild für Berlin! Damit ist aber zugleich klar: Dies ist zunächst die werbetaugliche Traumhochzeit von zwei Wahlkämpfern, die erst die Bundestagswahl für sich absichern wollen, ehe es in der neuen Beziehung an die landespolitische Kärrnerarbeit geht. Erst wenn der Trubel des Superwahljahres am Sonntag vorbei ist, wird man sich in Sachsen um die Mühen des Alltags kümmern - und Konflikte sind bei der konkreten Ausgestaltung des Ehekontraktes durchaus programmiert. So behaupten zwar CDU und FDP vor Kraft strotzend, sie hätten sich gegenüber dem Partner dermaßen stark durchgesetzt, dass man es kaum laut sagen dürfe. Dass beide Seiten aber auch Kröten schlucken mussten, wird nur am Rande erwähnt. So musste die FDP das schulpolitische Ziel des sechsjährigen gemeinsamen Lernens aufgeben und auch in der Innenpolitik dicke Zugeständnisse machen. Dafür musste die CDU wider Willen das Wirtschaftsministerium abgeben und unter anderem zulassen, dass Videotheken und Autowaschstraßen sonntags öffnen dürfen - was parteiintern durchaus für Ärger gesorgt hat. Leichter werden die nächsten Jahre auf jeden Fall nicht in Sachsen wie auch in den anderen Ost-Ländern. Aktuell fordert die Wirtschaftskrise ihren Tribut, schon nächstes Jahr muss der Freistaat eine Milliarde Euro an Ausgaben einsparen. Und die Kassen werden nicht voller: Die Rückführung des Solidarpaktes und der Abbau der EU-Fördermittel schnürt beide Regierungspartner in ein enges Finanz-Korsett. Der symbolischen Euphorie, die auf den Hochzeitsfeiern von CDU und FDP noch herrschte, dürften schon bald ganz realpolitische Kopfschmerzen folgen.
Originaltext: Lausitzer Rundschau Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/47069 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_47069.rss2
Pressekontakt: Lausitzer Rundschau Telefon: 0355/481232 Fax: 0355/481275 politik@lr-online.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
226287
weitere Artikel:
- Lausitzer Rundschau: Drunter und drüber CSU verkündet Sofortprogramm Cottbus (ots) - Getrennt marschieren, vereint schlagen. So müssten es CDU und CSU eigentlich halten. In der vergangenen Zeit sind die Marschrichtungen aber so verschieden, dass daraus alles andere als ein Bild der Harmonie entsteht. Man könnte auch sagen, im Wahlkampf der Union geht es drunter und drüber. Erst stänkerte die bayerische Schwesterpartei kräftig gegen die EU-Begleitgesetze und gegen den Gesundheitsfonds sowieso. Nun zaubert sie ein "Sofortprogramm" aus dem Hut, bei dem die CDU nicht einmal den Anschein wahrt, dass es sich mehr...
- Rheinische Post: Rüttgers will in CDU/FDP-Koalition das Soziale durchdrücken Düsseldorf (ots) - Ministerpräsident Jürgen Rüttgers will bei einem Wahlsieg von CDU und FDP im Bund auf die Koalitionsverhandlungen Einfluss nehmen. Er wolle "persönlich darauf achten, dass das Soziale nicht zu kurz kommt", sagte der CDU-Landeschef der in Düsseldorf erscheinenden Rheinischen Post (Dienstagausgabe). Ihm komme es darauf an, "dass sich unsere nordrhein-westfälische Politik in Geist und Inhalt auch in der Koalitionsvereinbarung wiederfindet", betonte Rüttgers. Als Beispiel nannte er die Heraufsetzung des Schonvermögen für mehr...
- Rheinische Post: Sozialliberal ist Geschichte Von Michael Bröcker Düsseldorf (ots) - Selten war ein Kanzlerkandidat der SPD so weit vom Kanzleramt entfernt wie Frank-Walter Steinmeier. Mit der "glasklaren" Absage an eine Ampel-Koalition schüttelt FDP-Chef Guido Westerwelle die SPD ab wie eine lästige Fliege. Ausgerechnet Steinmeier, der SPD-Rechte und Erfinder der von der Wirtschaft so gelobten "Agenda 2010", muss verantworten, dass ein sozial-liberales Projekt auf absehbare Zeit gescheitert ist. Die Freiburger Thesen von 1971, jenes Reformpapier der Öffnung zur SPD, lässt die FDP in der Kammer der mehr...
- Rheinische Post: Afghanistan-Kurs Von Godehard Uhlemannn Düsseldorf (ots) - Seit acht Jahren versuchen die USA als Fähnleinführer einer inzwischen 42 Länder umfassenden Armada, Afghanistan zu befrieden und den Menschen eine Zukunftsperspektive zu geben. Nun fordert ihr Oberkommandierender am Hindukusch einen Strategiewechsel. General McChrystal warnt vor dem Scheitern der Gesamtmission und fordert eine massive Aufstockung der Truppen. Das Ganze kommt einem Offenbarungseid gleich. Die USA glaubten, die von ihnen nach den Anschlägen des 11. September 2001 von der Macht vertriebenen Taliban auf mehr...
- Mitteldeutsche Zeitung: Staatsanwalt sieht bei Madl keine Schuld / Ermittlungen gegen den CDU-Landtagsabgeordneten wegen Betrugs sollen eingestellt werden Halle (ots) - Die Doppelbeschäftigung einer Verwaltungsmitarbeiterin in seinem Wahlkreisbüro soll für den CDU-Landtagsabgeordneten Thomas Madl ohne juristische Konsequenz bleiben. "Ich habe die Ermittlungen abgeschlossen und beabsichtige, das Verfahren einzustellen", sagte Staatsanwältin Heike Geyer am Montag der in Halle erscheinenden Mitteldeutschen Zeitung (Dienstag-Ausgabe). Bevor es dazu kommt, müsse der Landtagspräsident angehört werden, so Geyer. Gründe für die geplante Einstellung wollte sie zunächst nicht nennen. Nach Informationen mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|