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WAZ: Mehr Kirchenaustritte - Verlorene Nähe - Leitartikel von Angelika Wölk

Geschrieben am 22-09-2009

Essen (ots) - Den großen Kirchen weht ein steifer Wind ins Gesicht
- all dem Reden über die Wiederkehr der Religion zum Trotz. Dabei
trifft es wohl nicht nur die katholische Kirche. Auch die
Evangelische Kirche im Rheinland verlor im vergangenen Jahr 18 076
Mitglieder, 5000 mehr als im Jahr davor. Es ist also eher ein
gesellschaftliches Phänomen als ein katholisches.
Dabei ist der Trend weg von der Kirche gar nicht neu. Alle
Großorganisationen wie Gewerkschaften und Parteien wissen lange, dass
es die Milieus nicht mehr gibt, in die die Menschen mit ihrer Geburt
hineinwachsen und denen sie bis zum Tod verbunden bleiben. Umso mehr
müssen aber die Kirchen die Ursachen für die neuen Zahlen ergründen.
Sicher, die Wirtschaftskrise ist für viele Menschen ein starkes
Argument. Doch meist ist das Geld nur der letzte Tropfen, der das
Fass zum Überlaufen bringt. Das Entscheidende passiert vorher.
Und genau das ist der Punkt. Die Kirchen haben offenbar an Nähe zu
den Menschen verloren. Daran müssen alle - Priester, Pfarrer,
Bischöfe - viel intensiver arbeiten. Schließlich ist das ihr
eigentliches Metier.

Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/55903
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_55903.rss2

Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-6528
zentralredaktion@waz.de


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