Ungelöstes Problem GVO-Nulltoleranz belastet Futtermittelbranche und Veredlung - DVT sieht akuten Handlungsbedarf
Geschrieben am 23-09-2009 |
Münster/Bonn (ots) - "Die Weigerung der Politik, das Problem der so genannten Nulltoleranz für Spurenvermischungen noch nicht zugelassener gentechnisch veränderter Nutzpflanzen und deren Verarbeitungserzeugnisse (GVO) zu lösen, lädt der landwirtschaftlichen Tierhaltung und der Futtermittelbranche ein untragbares wirtschaftliches Risiko auf", bewertet DVT-Präsident Helmut Wulf anlässlich der Jahrestagung des Verbandes den andauernden Stillstand in dieser Angelegenheit. "Wir werden von den Märkten abgekoppelt, wie die Entwicklungen im europäischen Markt für Eiweißfuttermittel zeigen. Noch ist das Szenario von größeren Lieferausfällen zum Beispiel im Sojamarkt nicht vollständig eingepreist", so Wulfs Einschätzung. Der auf Rohstoffimporte vor allem von Eiweißträgern wie Soja angewiesenen europäischen Agrar- und Ernährungsindustrie erwächst damit ein gravierender Wettbewerbsnachteil, während tierische Lebensmittel, die in Drittländern mit GVO erzeugt worden sind, im Prinzip ungehindert Marktzutritt erhalten. Mehrere unabhängige Analysen, u. a. vom niederländischen Institut LEI, beziffern den wirtschaftlichen Schaden der derzeitigen europäischen GVO-Zulassungspolitik auf Beträge zwischen 3,5 und 5 Mrd. Euro. Die drohenden Versorgungsprobleme sind existenziell und erfordern sofortiges gesetzgeberisches Handeln.
Wulf setzt auf den EU-Agrarministerrat, der mit beschleunigten Zulassungen einzelner Sorten etwas Entlastung schaffen könnte. "Definitiv" kein Verständnis" hat die Branche dafür, dass eine pragmatische Lösung für nicht quantifizierbare Spuren noch nicht zugelassener, aber bereits sicherheitsbewerteter GV-Sorten zwar auf dem Tisch liegt, aber wegen unterschiedlicher Sichtweisen innerhalb der EU-Kommission nicht zustande kommt. "Wir brauchen eine Lösung, die dauerhaft rechtliche und wirtschaftliche Sicherheit für die Futtermittel- und Lebensmittelkette bringt", so der DVT-Präsident. Der DVT fordert, die technischen Spielregeln für GV-Verarbeitungserzeugnisse von der Diskussion um den Anbau und die Freisetzung gentechnisch veränderter Nutzpflanzen in der EU zu trennen. "Wir können uns nicht zur Geisel der Kontroverse um den GV-Anbau machen" stellt Wulf klar. Der Vorstoß von EU-Kommissionspräsident Barroso, die Anbauzulassung von GVO neu zu regeln, ist eine Gelegenheit, diese Trennung zu vollziehen. Voraussetzung ist, dass für Agrarrohstoffe der freie Warenverkehr im Binnenmarkt gewährleistet bleibt.
Originaltext: Deutscher Verband Tiernahrung e.V. (DVT) Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/45468 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_45468.rss2
Pressekontakt: Deutscher Verband Tiernahrung e. V. Britta Noras, Pressereferentin noras@dvtiernahrung.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
226701
weitere Artikel:
- Der Tagesspiegel: Anhang zur Meldung über Durchsuchung der NPD-Zentrale wegen des Hetzschreibens an Migranten-Politiker: Berliner Innensenator begrüßt Durchsuchung "Gut für die politische Hygiene" Berlin (ots) - Der Berliner Innensenator Ehrhart Körting begrüßte gegenüber dem Tagesspiegel die Durchsuchung der NPD-Zentrale als "gut für die politische Hygiene". Der Rechtsstaat habe unverzüglich reagiert. "Volksverhetzung lassen wir nicht zu", sagte der Innensenator. Die Informationen stehen Ihnen bei Nennung der Quelle Tagesspiegel zur Verfügung. Mit freundlichem Gruß, Ferda Ataman und Frank Jansen (Tel.: 030 - 26009 - 0) Originaltext: Der Tagesspiegel Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/2790 Pressemappe mehr...
- Jan Korte: Den Überwachungsstaat abwählen Berlin (ots) - "Der immer weiter um sich greifende Überwachungswahn muss durch eine breite Bürgerrechtsbewegung gestoppt werden. Am kommenden Sonntag können die Wählerinnen und Wähler den Anfang machen und den Protagonisten des Überwachungsstaates einen Denkzettel verpassen", erklärt Jan Korte angesichts der um elf Prozent gestiegenen Zahl von Strafverfahren, in denen Telefongespräche und Computerkommunikation abgehört oder überwacht wurden. Der Datenschutzbeauftragte der Fraktion DIE LINKE weiter: "Die Bundesregierung hat in den letzten mehr...
- Wahlbriefe umgehend absenden! Wiesbaden (ots) - Der Bundeswahlleiter weist alle Briefwählerinnen und -wähler darauf hin, dass die Wahlbriefe mit dem ausgefüllten Stimmzettel für die Bundestagswahl spätestens am Wahltag, also am kommenden Sonntag, dem 27. September 2009, bis 18.00 Uhr bei der zuständigen Stelle eingegangen sein müssen. Nur dann kann die Stimmabgabe für die Bundestagswahl berücksichtigt werden. Der Bundeswahlleiter empfiehlt allen Briefwählern, die ihre Briefwahlunterlagen noch nicht ausgefüllt und abgesandt haben, ihre Wahlbriefe umgehend, das heißt mehr...
- Kirsten Tackmann: LINKE solidarisch mit den protestierenden Milchbauern Berlin (ots) - "Die EU-Agrarpolitik hat versagt. Vielen Betrieben steht das Wasser bis zum Hals, egal ob große oder kleine. Kühe werden verkauft, Höfe geschlossen, Arbeitsplätze gehen verloren, Grünlandflächen verlieren ihre Nutzung", erklärt Kirsten Tackmann, agrarpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE, anlässlich der scharfen Kritik an den Protesten der Milchbäuerinnen und Milchbauern. Tackmann weiter: "Anstatt auf die nicht enden wollenden Hinweise der Milchbäuerinnen und Milchbauern zu hören, wird deren Protestform von den mehr...
- Patientenrechte müssen gestärkt werden - Versorgung mit Hilfsmitteln zunehmend in Gefahr Berlin (ots) - Jetzt handeln für Patientenrechte - Bündnis "meine Wahl!" erwartet konkrete Schritte für besseres Patientenwahlrecht bei der Hilfsmittelversorgung. Trotz der Versorgungsprobleme nach Ausschreibungen und der Proteste von Patienten und Selbsthilfeorganisationen sehen die Parteien keinen dringenden Handlungsbedarf in der medizinischen Hilfsmittelversorgung. FDP und Linke sind die einzigen Parteien die Probleme bei Ausschreibungen von medizinischen Hilfsmitteln einräumen. Allerdings orientieren sich die Umsetzungsvorschläge mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|