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Rheinische Post: Berliner Zitterpartie

Geschrieben am 23-09-2009

Düsseldorf (ots) - von Martin Kessler

Es bleibt bis zum Schluss spannend. Nur hauchdünn liegt die
bürgerliche Koalition aus Union und FDP vor dem linken Lager. Schon
kleine Änderungen im Wahlverhalten könnten den Ausschlag in die eine
oder die andere Richtung geben. Dazu kommt noch die große Zahl der
Unentschiedenen, die sich erst in letzter Minute festlegen wollen.
Nordrhein-Westfalen als Gradmesser für den Bund spiegelt in der
jüngsten Umfrage unserer Zeitung diesen Trend wider.
Merkel hat bislang bewusst darauf verzichtet, aus den Wahlen eine
Richtungsentscheidung zu machen. Offensichtlich befürchtet sie, dass
eine linke Mehrheit entstehen könnte, weil die Union im Gegensatz zur
SPD ihre Wähler schon mobilisiert habe.
Das ist trotzdem ein riskantes Kalkül. Die Union sollte stärker und
pointierter auf ihre Botschaften setzen, zumal sie anders als die
SPD eine klare Machtperspektive besitzt. Es entspricht auch dem Sinn
von Wahlkämpfen in der Demokratie, die Alternativen deutlich
herauszuarbeiten.
Scheitert Schwarz-Gelb, ist dieses Projekt für lange erledigt. Die
Alternative dazu wäre mittelfristig eine Beteiligung der Linken an
der Regierung. Es ist also doch eine Richtungsentscheidung am
Sonntag.

Originaltext: Rheinische Post
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30621
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Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2304


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