Industrie versucht Kennzeichnungsvorschriften für Energieeffizienz von Autoreifen aufzuweichen
Geschrieben am 30-09-2009 |
Berlin (ots) - Massiver Widerstand von Teilen der Industrie gegen EU-Vorschrift zur Verbraucherinformation beim Auto- und Reifenkauf - Der vorliegende Verordnungsentwurf der Europäischen Kommission zur Kennzeichnung von Reifen sieht vor, dass die Reifen im Verkaufsraum hinsichtlich ihrer Energieeffizienz klar gekennzeichnet sein müssen - Gegen diese verbraucherfreundliche Regelung laufen Teile der Reifen- und Autohersteller beim Europäischen Rat und EU Parlament Sturm - Deutsche Umwelthilfe fordert Umsetzung des vorliegenden Verordnungsentwurfes - Kunde soll zukünftig anhand der ausgewiesenen "Energieeffizienz" eines Reifens jederzeit erkennen können, welchen Beitrag sein Reifen für den Umweltschutz leistet, da durch Verminderung des Rollwiderstands sowohl der Kraftstoffverbrauch, als auch die CO2-Emissionen gesenkt werden.
Nach aktuellen Informationen der Deutschen Umwelthilfe e. V. (DUH) läuft ein Teil der europäischen Reifen- und Automobilindustrie Sturm gegen die Verabschiedung eines Verordnungsentwurfs zur Kennzeichnung der Energieeffizienz von Autoreifen. Diese von den Umweltverbänden seit Jahren geforderte und endlich vorliegende Regelung für das Reifenlabelling der Europäischen Kommission will die Industrie bis zur Unwirksamkeit verwässern. Für den Kunden hätte das zur Folge, dass er - wie bisher - beim Auto- oder Reifenkauf nicht ausreichend über die Umwelteigenschaften und Mehrkosten durch einen stark erhöhten Spritverbrauch von Reifen mit schlechtem Rollwiderstand informiert wird.
"Angesichts der Tatsache, dass der Spritmehrverbrauch und damit der CO2-Ausstoß bei Verwendung schlechter Reifen um bis zu 8 Prozent höher liegt, muss die Kennzeichnung der Energieeffizienz von Autoreifen zwingend vorgeschrieben sein", so Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der DUH.
Der bisher vorliegende Verordnungsentwurf der EU-Kommission sieht vor, dass alle relevanten Kenndaten hinsichtlich des Rollwiderstands, der Nasshaftung und des Abrollgeräuschs im Verkaufsraum dem Reifen- bzw. Neuwagenkäufer zugänglich sind. Im Internet sollten zusätzlich alle erklärenden Informationen veröffentlicht werden, so dass der Kunde die Menge der CO2- und Kraftstoffersparnis sowie die mögliche Lärmminderung durch den Kauf eines Leichtlaufreifens errechnen kann.
"Völlig inakzeptabel ist der Versuch von Teilen der Industrie, Druck auf das Europäische Parlament, den Rat und die Kommission dahingehend auszuüben, dass sämtliche Verbrauchsangaben im Verkaufsraum auf Freiwilligkeit beruhen und es am Ende reichen soll, wenn sie im Internet nachzulesen sind, so als hätte jeder das Internet unterm Arm," sagt Dr. Axel Friedrich, internationaler Verkehrsexperte.
Die Deutsche Umwelthilfe e.V. fordert, dass analog zu Elektrogeräten die entsprechenden Kenndaten auf jedem Reifen angebracht werden. Zumindest in den Ausstellungsräumen muss der Reifenkäufer vor dem Kauf durch deutlich sichtbare Informationen sofort erkennen können, welcher Rollwiderstand, Geräuschwert und welches Nassbremsverhalten der Reifen hat.
Die DUH fordert zudem eine herstellerunabhängige Website mit einem CO2-Rechner, auf der sich der Verbraucher auch im Vorfeld vergleichend informieren kann. "Es ist nicht im Sinne des Verbrauchers, wenn einzelne Reifenhersteller weiterhin Billigstprodukte mit schlechten Abrolleigenschaften und viel zu hohen Spritverbräuchen weiter verkaufen und dabei den Kunden über die Folgen für seinen Geldbeutel und den Klimaschutz im Unklaren lassen wollen", mahnt Resch.
Originaltext: Deutsche Umwelthilfe e.V. Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/22521 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_22521.rss2
Pressekontakt: Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer Deutsche Umwelthilfe e. V., Hackescher Markt 4, 10178 Berlin, Mobil: 0171 3649170, Fax: 030 2400 867 -19, resch@duh.de Dr. Axel Friedrich, freier Berater, Mobil: 0152 29483857, axel.friedrich.berlin@gmail.com
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
227944
weitere Artikel:
- Müller: Wer 2010 ausbilden will, muss jetzt suchen Berlin (ots) - Zu den aktuellen Studien des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) über Kosten und Nutzen der Ausbildung und über die Besetzung von freier Ausbildungsplätze erklärt der bildungs- und forschungspolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Stefan Müller MdB: Ausbildung lohnt heute jetzt mehr denn je. Die Nettokosten für einen Auszubildenden liegen inzwischen deutlich unter den Rekrutierungskosten für eine Fachkraft. Insbesondere verbringen die Auszubildenden nun wieder mehr Zeit in den Betrieben. So hat sich mehr...
- Marschgepäck für Koalitionsverhandlungen / Künftige Bundesregierung in der Pflicht: 26 Organisationen fordern ein Ende der Ausbeutung mit Steuergeldern Münster/Berlin (ots) - Steine aus Kinderarbeit auf öffentlichen Plätzen? Behörden-Computer, deren Herstellung die Umwelt vergiftet? Polizeiuniformen, bei deren Produktion Menschenrechte verletzt werden? Damit soll die künftige CDU/FDP-Bundesregierung nach dem Willen eines bundesweiten Aktionsbündnisses aus 26 Organisationen und Verbänden endlich Schluss machen. Das Bündnis, dem unter anderem der BUND und Greenpeace, die IG Metall und die Gewerkschaft ver.di, die Katholische Arbeitnehmer-Bewegung Deutschlands (KAB), terre des hommes und mehr...
- Müller/Fischbach: Räume der Stille an Schulen sinnvoll, aber für alle Berlin (ots) - Anlässlich des Urteils des Berliner Verwaltungsgerichts, einem muslimischen Schüler die Möglichkeit zum täglichen Gebet in einer Berliner Schule einzuräumen, erklären der bildungs- und forschungspolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Stefan Müller MdB, und die Beauftragte der Fraktion für Kirchen und Religionsgemeinschaften, Ingrid Fischbach MdB: Muslime sollen an Schulen beten dürfen, soweit der Schulbetrieb dadurch nicht gestört wird. Insofern begrüßen wir die Entscheidung des Verwaltungsgerichts Berlin mehr...
- Mindener Tageblatt: ZDF-"Heute-Journal": Kampeter neuer CDU-Generalsekretär? Minden (ots) - Minden/Berlin (chp). Steht der frisch gebackene Mindener Direkt-Bundestagsabgeordnete Steffen Kampeter (CDU) vor einem Karriereschub? Im ZDF-"Heute Journal" von Dienstag Abend nannte Peter Hahne, der stellvertretende Leiter des ZDF-Haupstadtstudios, den 46-jährigen bisherigen haushaltspolitischen Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion in einer Live-Zuschaltung gegenüber Moderatorin Marietta Slomka als möglichen neuen CDU-Generalsekretär. Dies werde derzeit in informierten Kreisen der Hauptstadt gehandelt. Hintergrund mehr...
- Übernimmt der Finanzminister das Ruder in der Gesundheitspolitik? / 7. Kongress zum Fortschritt im Gesundheitswesen von morgen / "Innovationen in der Krise" am 22. Oktober 2009 in Berlin Berlin (ots) - Kurz nach der Bundestagswahl ist noch völlig offen, welchen Weg die neue Regierung in der Gesundheitspolitik einschlagen wird. Absehbar ist jedoch, welches finanzielle Defizit am Ende der Legislaturperiode auf sie wartet: Zehn Milliarden Euro werden den gesetzlichen Krankenkassen fehlen, wenn alles so bleibt wie bisher. Diese Lücke prognostizieren die Experten des Berliner Forschungsinstituts IGES. Das Gesundheitssystem kommt schon heute nicht mehr ohne Steuergelder aus. Neben den Beiträgen von Arbeitgebern und Arbeitnehmern mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|