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Nachrichten aus Berlin (1978) - Berlin stellt Solaratlas vor / 500.000 Dächer voller Energie

Geschrieben am 06-10-2009

Berlin (ots) - Wie viel Sonnenenergie kann mein Haus einfangen?
Wie viel CO2 und Energiekosten lassen sich dadurch einsparen? Und was
kostet eine Solaranlage zur Stromgewinnung auf meinem Dach? Auf diese
Fragen wird künftig der Berliner Solaratlas Antwort geben, der heute
durch Stadtentwicklungssenatorin Ingeborg Junge-Reyer auf der
Münchner Immobilienmesse EXPO REAL erstmalig einem größeren Publikum
vorgestellt wurde. Das Pilotprojekt wurde von der Berlin Partner
GmbH, Berlins Gesellschaft für Wirtschaftsförderung und
Standortmarketing, realisiert. Es stellt derzeit 19 Quadratkilometer
des Stadtgebietes (Umgebung der Friedrichsstraße in Mitte und ein
Wohngebiet in Lichterfelde) dar und soll demnächst auf ganz Berlin
ausgedehnt werden.

So funktioniert der Solaratlas: Mit nur wenigen Mausklicks lässt
sich in einem dreidimensionalen Stadtmodell im Internet ablesen, ob
sich ein Dach für die Installation von Solaranlagen eignet und wie
viel Sonnenenergie dieses Dach dann einfangen könnte. Das
entsprechende Gebäude wird nicht mehr in seiner echten Höhe
dargestellt, sondern in einer Höhe, die seinem Solarpotenzial
entspricht. Aus unscheinbaren Flachbauten können so "Energieriesen"
werden. Darüber hinaus errechnet das Programm auch, wie viel CO2 sich
einsparen ließe. Außerdem informiert es den Nutzer, welche Kosten bei
einer Investition in Solarenergie zu erwarten wären. Alle Daten sind
online auch in zweidimensionaler Darstellung im Wirtschaftsatlas des
Business Location Center Berlin verfügbar.

Stadtentwicklungssenatorin Ingeborg Junge-Reyer: "Zur grünen
Metropole Berlin gehört nicht nur, dass Mittel des Konjunkturpaketes
II schnell und ohne Hindernisse in die energetische Sanierung unserer
Schulen und Sporthallen fließen. Oder dass wir eng mit
Wohnungsbaugesellschaften zusammenarbeiten, um den Bau von
Niedrigenergiehäusern zu fördern. Berlin ist dafür bekannt, immer
wieder auch ganz neue Wege zu gehen. Der Solaratlas betritt ein
solches Neuland. Über die Informationen zum Einsparpotenzial des
jeweiligen Hauses hinaus, schafft dieses Instrument ein Bewusstsein
für Klimaschutz vor der eigenen Haustür. Viele
Immobilienbesitzerinnen- und -besitzer scheuen sich vielleicht, einen
Energieberater zu engagieren oder rechnen nur mit geringem
Einsparpotenzial. Der Solaratlas bietet nun die Möglichkeit, ohne
großen Aufwand und unverbindlich zu erfahren, was Photovoltaikanlagen
auf dem eigenen Dach bewirken könnten. Indem er beim Eigentümer auch
die Neugierde anspricht, erleichtert er den schwierigen Einstieg in
das Thema. Wer sich für energetische Sanierung entscheidet, ist in
Berlin an der richtigen Adresse. Grüne Technologien sind in der
Hauptstadt zu Hause: Viele Weltmarktführer in dieser Branche haben
hier ihren Sitz, beispielsweise im Wissenschafts- und Technologiepark
Adlershof. Der Solaratlas kann eine wirkungsvolle Klammer zwischen
privaten Investitionen in Klimaschutz und Neuen Technologien in der
Hauptstadt bilden."

In einer zweiten Phase wird bis zum Frühjahr 2010 ganz Berlin mit
rund 500.000 Dächern dargestellt werden. Hierfür sagt
Wirtschaftssenator Harald Wolf seine Unterstützung zu: "Die "Green
Economy" ist bedeutender Wachstumsfaktor und Innovationsmotor der
Hauptstadt", so Wolf. "Ressourcen-Effizienz spielt im Wettbewerb eine
entscheidende Rolle. Wir wollen das Potenzial der "Green Technology"
nutzen, um Berlin als Standort der Solarenergie zu stärken und
auszubauen Das flächendeckende 3D-Stadtmodell ermöglicht erstmals
eine Visualisierung von Potenzialflächen für die solare Nutzung. Der
Wirtschaftsatlas bietet darüber hinaus eine gezielte Visualisierung
in 2D auf Kartenbasis. Das in enger Kooperation meines Hauses mit
Berlin Partner entstandene Pilotprojekt wird im kommenden Jahr auf
ganz Berlin ausgeweitet. So können wir gezielt sowohl öffentliche als
auch private Investoren und Entscheider über die Möglichkeiten von
Solar- und Photovoltaik- Anlagen informieren. Das heißt: Berlin
investiert auch in Zukunft konsequent in erneuerbare Energien. In das
3D-Modell sind Mittel aus dem Europäischen Regionalfonds und der
Wirtschaftsverwaltung geflossen. Das gilt auch für die Ausweitung des
Solarprojektes auf ganz Berlin im Jahre 2010."

Der Solaratlas nutzt das vorhandene 3D-Stadtmodell des Landes
Berlin, das auf dem amtlichen Kataster basiert. Außerdem wurden
hierfür praktisch alle Berliner Hausdächer vom Flugzeug aus mit
Lasern vermessen und fotografiert. Nützlicher Nebeneffekt für den
Solaratlas: Dachneigung, Himmelsrichtung und Verschattung können
genau berechnet werden. Zum Beispiel wurde der fast ein Kilometer
lange Schatten des Berliner Fernsehturms in die Berechnungen für die
Friedrichsstraße einbezogen.

Zusätzlich werden weitere Daten ausgewertet: zum Beispiel
Sonneneinstrahlung sowie durchschnittliche Effizienz und Preis von
Solarzellen. Daraus wird das Solarpotenzial von 14.300 Dächern
berechnet. Diese Dächer könnten theoretisch rund 100 Gigawattstunden
Solarstrom erzeugen. Das entspricht etwa einem Prozent des
Stromverbrauchs von ganz Berlin. Die Dächer der gesamten Stadt
könnten nach ersten Schätzungen etwa zwei Drittel des privaten
Stromverbrauchs in Berlin abdecken.

Allerdings kann der Solaratlas über die Tragfähigkeit eines
Dachstuhls keine Aussage treffen. Informationen darüber, welche
Gebäude denkmalgeschützt sind, sollen dagegen künftig mit dem
Solaratlas verknüpft werden.

Der Geschäftsführer der Berlin Partner GmbH René Gurka: "Berlins
Dächer sind voller Energie. In Zukunft wird Solarstrom mehr und mehr
auf innerstädtischen Gebäuden statt in großen Solarparks auf der
grünen Wiese erzeugt werden. Mit dem Solaratlas bringen wir Angebot
und Nachfrage zusammen. Wenn wir damit erreichen, dass mehr
energetische Sanierungen und Solar-Installationen vorgenommen werden,
nützt dies nicht nur der Umwelt, sondern auch der Berliner
Wirtschaft: Immobilienbesitzer können zusätzliches Einkommen
generieren, Mieter die Nebenkosten senken und Berliner
Solarunternehmen, Zulieferer sowie Bauunternehmen ihre Produkte und
Dienstleistungen absetzen. Deshalb werden wir mit Unterstützung der
Senatsverwaltung für Wirtschaft den Solaratlas auf ganz Berlin
ausweiten."

Michael Geißler, Vorsitzender Geschäftsführer der Berliner
Energieagentur GmbH: "Es zeigt sich, dass Berlin nicht nur von
Umweltschutz und Klimawandel spricht, sondern auch konkret handelt
und neuen, innovativen Ideen offen gegenübersteht. Vom neuen
Solaratlas erhoffe ich mir, dass noch mehr Immobilienbesitzer als
bisher in Betracht ziehen, ihre Gebäude mit Hilfe von Erneuerbaren
Energien zu versorgen. Für Photovoltaik, Solarthermie, Geothermie und
vor allem die dezentrale Kraft-Wärme-Kopplung mit Hilfe von
Blockheizkraftwerken gibt es in Berlin noch ein großes Potenzial.
Anhand zahlreicher Projekte im ganzen Stadtgebiet hat die Berliner
Energieagentur unter Beweis gestellt, dass solche Investitionen nicht
nur gut für den Klimaschutz sind, sondern sich auch als
wirtschaftlich sinnvoll erweisen."

Der Solaratlas wurde federführend durch Berlin Partner gemeinsam
mit dem Berliner Senat, der Fachhochschule Osnabrück und dem Dresdner
Unternehmen VirtualcitySystems umgesetzt. Er wird als
Zusatzinformation in das bestehende 3D-Modell von Berlin Partner
integriert. Basis des Solaratlas ist das Forschungsprojekt SUN-AREA
der Fachhochschule Osnabrück.

Laden Sie hier eine Datei auf Ihren Computer und erleben Sie den
Solaratlas in Google Earth:

http://www.3d-stadtmodell-berlin.de/solar3D

Hier finden Sie auch die Installationshinweise und die aktuellste
Version von Google Earth.

Der Wirtschaftsatlas im Business Location Center Berlin
(2D-Darstellung): http://www.businesslocationcenter.de/solar2D

Originaltext: Berlin Partner GmbH Hauptstadt-Marketing
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6519
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6519.rss2

Pressekontakt:
Weitere Informationen:
Christoph Lang
Leiter Unternehmenskommunikation / PR

Berlin Partner GmbH
Fasanenstraße 85
10623 Berlin

Tel.: +49 30 39980 - 123
Mobil: +49 1577 3998 - 123
Fax: +49 30 39980 - 113
E-Mail: mailto:Christoph.Lang@Berlin-Partner.de
Internet: http://www.berlin-partner.de


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