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Zu: NDR Pressemitteilung vom 06.10.2009 / Bioland weißt Vorwürfe verschleierter Pestizideinsätze zurück / Schlechte NDR-Recherche verunglimpft Biobetriebe

Geschrieben am 07-10-2009

Mainz (ots) - Zur Meldung des Norddeutschen Rundfunks, nach der
Bioverbände angeblich Pestizideinsätze verschleiern, erklärte Bioland
Präsident Thomas Dosch:

1. Die Darstellungen und die daraus gezogenen Schlüsse des NDR
sind falsch.

2. Biolandbau ist ein System verschiedener Maßnahmen, die die
natürlichen Regelmechanismen der Natur zum Pflanzensschutz
bestmöglich nutzen.Hierzu gehören die Auswahl widerstandsfähiger
Sorten, Fruchtfolgen, Nützlingsförderung und Pflegemaßnahmen. Dazu
gehört auch die Ausbringung von Pflanzenstärkungsmitteln und im
Bedarfsfall die Ausbringung der im Bioanbau zugelassenen
Pflanzenschutzmittel. Diese basieren auf in der Natur vorkommender
Stoffe wie Pflanzenextrakten oder Mineralstoffe wie Kupfer oder
Schwefel. Die zugelassenen Wirkstoffe sind in der EU-Verordnung zum
ökologischen Landbau festgelegt und werden in Richtlinien der
Bioanbauverbände weiter eingeschränkt. Die Richtlinien mit den Listen
sind auf den entsprechenden Internetseiten frei einsehbar. Die
Praxis wurde mehrfach in Medien dargestellt. Z.B.:
http://www.presseportal.de/go2/bioland_wdr

3. Richtig ist, dass sich Biobetriebe nicht an der sogenannten
Neptun-Studie des Julius Kühn-Instituts (JKI) beteiligen. Im Rahmen
der Studie werden die in Deutschland ausgebrachten Mengen an
Pflanzenschutzmitteln erhoben.

4. Die Bioverbände beteiligen sich nicht an Neptun, weil hier von
der Zahl der Behandlungen die Intensität des Pflanzenschutzes
abgeleitet wird. Der ebenfalls in Deutschland erhobene Risikoindex
eines Pflanzenbehandlungsmittels, der die Gefährlichkeit des Mittels
berücksichtigt, wird jedoch in Neptun nicht dargestellt. Naturgemäß
müssen im Bioanbau mit dem Einsatz von schwach wirkenden, natürlichen
Mitteln mehr Pflanzenbehandlungen erfolgen, als mit hochwirksamen
Pestiziden. So würde die ökologische Landbewirtschaftung in Neptun
als "intensiver" dargestellt, als eine nicht-ökologische
Bewirtschaftung. Dies halten wir nicht für gerechtfertigt.

5. EU-Rechtslage und Pflanzenschutzgesetz sehen generell vor, dass
die Zahl der Pflanzenbehandlungen von allen landwirtschaftlichen
Betrieben zu dokumentieren ist. Dies gilt auch für Biobetriebe.

6. Die Bioverbände kooperieren mit dem JKI auf vielen Gebieten.
Die Zusammenarbeit ist konstruktiv, und für alle Beteiligenten
hilfreich und gut.

Originaltext: Bioland e.V.
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58356
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_58356.rss2

Pressekontakt:
Bioland Bundesverband
Kaiserstr. 18, 55116 Mainz

Präsident, Thomas Dosch
Tel.: 0 61 31 / 23 97 9 - 14, Fax: 0 61 31 / 23 97 9 - 27
praesidium@bioland.de

Pressestelle, Gerald Wehde
Tel.: 0 61 31 / 23 97 9 - 20, Fax: 0 61 31 / 23 97 9 - 27
presse@bioland.de


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