Kölner Stadt-Anzeiger: ACHTUNG SPERRFRIST Donnerstagmorgen 01.00 Uhr Vorabmeldung Kölner Stadt-Anzeiger: Scharfe Kritik an Pflegeheim-Benotung - "System gehört in die Mülltonne"
Geschrieben am 15-10-2009 |
Köln (ots) - Nach massiver Kritik an der Benotung für Pflegeheime werden nun auch die ersten Bewertungsergebnisse für ambulante Pflegedienste in Zweifel gezogen. "Die Ergebnisse werden in keiner Weise der Realität gerecht. Sie führen in die Irre", sagt Andreas Peifer, Landesvorsitzender des Sozialverbandes VdK in Rheinland-Pfalz dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Donnerstags-Ausgabe). "Anders als bei den schöngerechneten Noten für die Heime werden die ambulanten Dienste schlecht gerechnet", so Peifer weiter. Der VdK-Vorsitzende berief sich auf Ergebnisse des Medizinischen Landesdienstes der Krankenkassen (MDK) in Rheinland-Pfalz. "Nach den mir vorliegenden Daten haben 14 von 29 geprüften Pflegedienste mit der schlechtesten Note Fünf ab geschnitten", sagte Peifer. Ein solcher Befund verzerre die Pflegewirklichkeit im Lande auf groteske Weise. Zum Einen stünden den ambulanten Diensten keine jener "Weichspülkriterien" zur Verfügung, die im stationären Bereich zu ungerechtfertigt guten Benotungen geführt hätten. Zum anderen bezögen sich viele Prüfkriterien für die ambulante Pflege-Qualität auf formale Dokumentationspflichten: "Wenn die Pflegeleistung an sich sehr gut ist, die Dokumentation aber unvollständig, gibt's eine Fünf." Das Ziel des Bewertungsverfahrens, vor allem die bei den Pflegebedürftigen ankommende "Ergebnisqualität" zu erfassen, werde somit "auf den Kopf gestellt. Das Bewertungssystem gehört in die Mülltonne". Erhebliche Zweifel an der Methodik hegen nach Informationen der Zeitung auch einige der MDK selbst, die die Prüfungen nach dem vorgegebenen Kriterienkatalog seit Anfang Juli durchführen. Die Dienste aus Hessen, dem Saarland, Bremen und Rheinland-Pfalz kamen zu dem Schluss, dass die Gesamtnoten für Pflegeheime "überwiegend nicht nachvollziehbar" seien.
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