Südwest Presse: Kommentar zur Krankenversicherung
Geschrieben am 23-10-2009 |
Ulm (ots) - Egal wer neuer Bundesgesundheitsminister wird - auf sie oder ihn wartet eine schier unlösbare Aufgabe: Es gilt, binnen eines Jahres ein neues Gesundheitssystem nicht nur zu entwickeln, sondern auch durchzusetzen. Erstaunlicherweise macht Kanzlerin Angela Merkel offenbar doch den Abschied vom Gesundheitsfonds mit. Das ist kein Fehler. Aber ob wirklich etwas besseres nachkommt, muss erst bewiesen werden, zumal es immer dramatisch an Geld fehlen wird. Einige Überlegungen sind durchaus sinnvoll. Für den Wettbewerb unter den Krankenkassen wäre es gut, wenn sie ihren Beitrag wieder selbst festlegen können. Kritisch ist dagegen schon das Einfrieren des Arbeitgeberanteils: Das bürdet den Arbeitnehmern zusätzliche Lasten auf. Ob das wirklich Arbeitsplätze schafft, bleibt zu beweisen. Ein Abschied aus der Solidarität sind auch die regionalen Differenzierungen, auf denen die Bayern bestehen. Eigentlich sollte es einen Ausgleich von den reichen zu den armen Bundesländern geben. Das zentrale Element aber ist die Kopfpauschale, auf die offenbar alles hinausläuft. Sie wäre konsequent, weil die Gesundheitsausgaben beim Einzelnen nicht von der Höhe des Gehalts abhängen. Den sozialen Ausgleich über Steuermittel vorzunehmen, ist gerechter als über die Beiträge, weil dann die starken Schultern mehr tragen. Aber dafür sind sehr viele Milliarden nötig, und die werden so schnell nicht zur Verfügung stehen.
Originaltext: Südwest Presse Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/59110 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_59110.rss2
Pressekontakt: Südwest Presse Lothar Tolks Telefon: 0731/156218
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
232598
weitere Artikel:
- Neue Westfälische: KOMMENTAR Die neue Koalition steht Schwarz-Gelbe Zauberei ALEXANDRA JACOBSON, BERLIN Bielefeld (ots) - Der Auftakt von Schwarz-Gelb ist holprig. Hinter dieser angeblichen Liebesheirat scheint kein großer Plan zu stecken. Jedenfalls keiner, der nicht einen Tag später wieder umgeworfen werden kann. Das zeigt nicht nur die Kurz-Debatte über den so genannten Schattenhaushalt. Das belegt der gesamte Verlauf der Verhandlungen. Zunächst erweckte CDU-Chefin Angela Merkel den Eindruck, als bliebe fast alles so wie gehabt. Sie schrieb der FDP penibel vor, worüber nicht geredet werden darf: Der Gesundheitsfonds, so sagte Merkel beispielsweise, mehr...
- WAZ: Koalition I - Am richtigen Platz. Kommentar von Frank Stenglein Essen (ots) - Das inhaltliche Gewürge der vermeintlichen Traumpartner ist ernüchternd. Da tröstet es, dass einige schwarz-gelbe Personalentscheidungen gefallen sind. Schon in solventeren Zeiten ist das mit Vetorecht ausgestattete Amt des Bundesfinanzministers zumeist politischen Schwergewichten vorbehalten. Das sollte jetzt erst recht gelten, somit ist einer wie Wolfgang Schäuble hier genau am richtigen Platz. Im nicht unkomplizierten Verhältnis zu Merkel muss Schäuble sich nichts mehr beweisen. Gerade deshalb dürfte er die Sturheit mehr...
- Berliner Morgenpost: Mehr Mut für eine Gesundheitsreform - Leitartikel Berlin (ots) - Nicht weniger als den Einstieg in eine "neue Ordnung" will die neue Koalition in der Gesundheitspolitik schaffen. Der Verhandlungsführer der FDP für diesen Bereich, Philipp Rösler, spricht sogar von einem Finanzierungsmodell für das Gesundheitswesen, das nicht mehr alle zwei, drei Jahre verändert werden müsse. Und zum Beweis für diese Pläne ändert die neue Koalition erst einmal - gar nichts. Der Gesundheitsfonds bleibt zunächst bestehen wie bisher, das ist das Paradoxe an diesen Reformplänen, auf die Union und FDP sichtlich mehr...
- WAZ: Koalition II - Luftschlösser im Gesundheitswesen. Kommentar von Lothar Klein Essen (ots) - Mit Luftschlössern schafft man keine Realpolitik. Fakt des Minimal-Konsenses in der Gesundheitspolitik der schwarz-gel-ben Koalition ist: Trotz aller Attacken überlebt der umstrittene Gesundheitsfonds samt Einheitsbeitrag vorerst unbeschadet den Regierungswechsel. Ob die Absichtserklärungen zum System-Radikalumbau das Papier wert sind, auf dem sie geschrieben stehen, muss hingegen die Zeit erweisen. Aller Erfahrung nach kommt die Überweisung von ehrgeizigen politischen Vorhaben in eine von allen Parteien personell bestückte mehr...
- WAZ: Koalition III - Zu wenig für Bildung. Kommentar von Daniel Freudenreich Essen (ots) - Der Bund will pro Jahr drei Milliarden Euro zusätzlich in Bildung und Forschung stecken. Das ist nicht viel mehr als der Tropfen auf den heißen Stein. Selbst wenn Deutschland dadurch 2015 zehn Prozent des Bruttoinlandsproduktes in Bildung und Forschung pumpt, ist die "Bildungsrepublik" fern. Eine Studie veranschlagt jährliche Mehrausgaben von 36,9 Milliarden Euro für ein "gutes Bildungssystem". Allein die Hochschulen bräuchten 5,14 Milliarden. Noch weniger Wert hat das Zehn-Prozent-Ziel, wenn die durch Steuerausfälle gebeutelten mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|