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Zeitschriftenverleger parieren die Krise mit Mut, Innovationen und neuen Geschäftsmodellen

Geschrieben am 04-11-2009

Berlin (ots) - Jahrespressekonferenz des VDZ

Wie der VDZ - Verband Deutscher Zeitschriftenverleger - auf seiner
heutigen Jahrespressekonferenz mitteilte, befindet sich die
Zeitschriftenbranche gegenwärtig in einem tiefgreifenden
Transformationsprozess. Zeitschriften als Medien werden zwar von den
Menschen nach wie vor geschätzt, gekauft und gelesen, was sich in
insgesamt stabilen Reichweiten- und Auflagenraten niederschlägt. Viel
gravierender sind jedoch die Auswirkungen, die die Verlage durch
gegenwärtige Rezessionen im Werbemarkt mit großer Wucht zu spüren
bekommen. "Wir spüren im Werbemarkt eine latente Verunsicherung bei
vielen Unternehmen und eine für Krisenzeiten typische Forcierung
abverkaufsfördernder Werbemaßnahmen, die eher tagesaktuelle Medien
wie Zeitungen, TV, Radio und Plakat begünstigen", so
VDZ-Geschäftsführer, Wolfgang Fürstner, auf der
VDZ-Jahrespressekonferenz.

Für 2009 prognostizierte Fürstner ein Minus beim Umsatz der
Zeitschriftenbranche von 9,4 Prozent. Bei der Beschäftigung habe sich
der dramatische Umsatzrückgang mit einem Minus von 4,75 Prozent nicht
im gleichen Maße entsprechend negativ ausgewirkt. Allerdings
rechneten die Zeitschriftenverlage für 2010 aufgrund der notwendigen,
anhaltenden Restrukturierungsmaßnahmen mit einem weiteren Rückgang
der Beschäftigung.

"Die Verlage stellen sich darauf ein", so Fürstner, "dass der
Umsatzanteil der klassischen Erlösquellen rückläufig bleibt, vor
allem bei Anzeigen, weniger im Vertrieb." Wachstum werde dagegen vor
allem im digitalen und mobilen Bereich erwartet. Daher setzen die
Verlage den Ausbau dieser Geschäftsfelder an die Spitze ihrer
Aktivitäten und verfolgen eine Differenzierungsstrategie, die neben
der Werbefinanzierung viele andere Geschäftsmodelle wie bspw.
eCommerce, Webservices und Transaktionen entwickelt.

"Um künftig erfolgreich bestehen zu können", so Fürstner "müssen
die Verlage über das "traditionelle" Verlagsmodell hinausgehen und
zunehmend neue Geschäftsfelder besetzen."

An die Politik appellierte Fürstner, dass die Verlage zum Teil
existenziellen Herausforderungen nur dann meistern können, wenn diese
für sie kämpfe. Dabei sei sich die neue Bundesregierung der Bedeutung
einer freien und funktionierenden Presse als Grundlage der Demokratie
bewusst. Er begrüßte, dass diese die Lücke eines fehlenden
Leistungsschutzrechts für die Verlage schließen wolle.

Auch solle die neue Bundesregierung, so der VDZ-Geschäftsführer,
jeder weiteren Werbebeschränkung auf nationaler, europäischer oder
internationaler Ebene entschieden entgegentreten. Das schließe
Werbeverbote ebenso wie Zwangsinformationen in der Werbung ein.
Werbung ist und bleibt eine wichtige Refinanzierungsquelle freier
Medien!

Fürstner appellierte, den reduzierten Mehrwertsteuersatz für
Zeitschriften und Zeitungen auf die Online-Presse auszudehnen und den
Mehrwertsteuersatz wie in Großbritannien und Frankreich auf null zu
reduzieren. Schließlich plädierte er dafür den Schutz
journalistischer Quellen anzuheben. Dazu sei insbesondere auch die
Gleichstellung des Schutzes von Journalisten mit Abgeordneten
erforderlich.

Originaltext: VDZ Verband Deutscher Zeitschriftenverleger
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/8830
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_8830.rss2

Weitere Informationen:

Peter Klotzki
Tel.: +49 (30) 72 62 98-162
E-Mail: p.klotzki@vdz.de
Internet: www.vdz.de


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