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Börsen-Zeitung: Licht und Schatten, Kommentar von Michael Flämig zum Quartalsergebnis der Allianz

Geschrieben am 09-11-2009

Frankfurt (ots) - Mögen Sie eher gute oder schlechte Nachrichten?
Nun, die Krise verdirbt den Wirtschaftsinteressierten genug die
Laune, also beginnen wir mit der guten Neuigkeit: Die Allianz hat von
Juli bis September so viel verdient wie seit dem zweiten Quartal des
vergangenen Jahres nicht mehr. Wer an dieser Stelle die Sektflasche
öffnen will, der sollte nicht weiterlesen. Denn es folgt eine
mollgestimmte Interpretation der Erfolgsmeldung: In jedem der zehn
Quartale vor dem zweiten Quartal 2008 hat die Allianz operativ mehr
erwirtschaftet als in der abgelaufenen Periode.

Die unterschiedlichen Sichtweisen auf dasselbe Quartalsergebnis
zeigen schlaglichtartig, wie sich die Allianz durch die Finanz- und
Wirtschaftskrise verändert hat. Der Dienstleister ist weit von
früheren Profitabilitätsniveaus entfernt. Mehr noch: Es ist
zweifelhaft, ob er diese Ergebnisse je wieder vorweisen kann.
Zugleich aber bewegt er sich mit großen Schritten aus dem tiefsten
Tal der Krise heraus.

Ihre Stärken spielt die Allianz insbesondere im Vergleich mit der
Konkurrenz aus. Während Axa eine Kapitalerhöhung startet, um
Minderheitsaktionäre herauszukaufen, hat die Allianz dieses Projekt
längst abgeschlossen. Die Münchner können darüber hinaus mit ihrer
Kapitalstärke wuchern und Anleger locken - etwa indem sie eine hohe
Dividende avisieren. Die Bewältigung der Krise und das Übertrumpfen
der Konkurrenz exerziert die Allianz darüber beispielhaft im Asset
Management und teils auch in der Lebensversicherung vor.

Zu dem Licht gesellt sich aber jede Menge Schatten. Dieser ist vor
allem in der Schaden- und Unfallversicherung zu finden. Weil die
Anlageergebnisse wegen der historischen Zinstiefs deutlich sinken,
müssen die Aktivitäten künftig ein wesentlich besseres Ergebnis im
Alltagsgeschäft vorweisen.

Doch davon sind die Münchner weit entfernt. Zwar verbessert sich
die kombinierte Schaden- und Kostenquote. Beispielsweise in
Deutschland ist sie trotzdem noch viel zu hoch. Es wirkt angestrengt,
dass nun der Hagel im Sommer als Erklärung herhalten muss, nachdem
zum Halbjahr noch der lange Winter bemüht wurde. Jetzt gilt es
vielmehr, neben Kostensenkungen teils auch strategische
Neuorientierungen zu überdenken. So ist es ein Armutszeugnis, wenn im
deutschen Kfz-Versicherungsgeschäft 1,14 Euro für jeden eingenommenen
Beitragseuro ausgegeben werden.

(Börsen-Zeitung, 10.11.2009)

Originaltext: Börsen-Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30377
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Pressekontakt:
Börsen-Zeitung
Redaktion
Telefon: 069--2732-0
Weitere Informationen: www.boersen-zeitung.de


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