WAZ: CDU will Polizei Mitlesen von SMS erlauben
Geschrieben am 16-11-2009 |
Essen (ots) - Mit zahlreichen Forderungen zur Verbesserung der Verbrechensbekämpfung will die nordrhein-westfälische CDU-Landtagsfraktion eine neue Debatte über Innere Sicherheit eröffnen. Die NRW-Polizei soll - in Anlehnung an die Befugnisse des Bundeskriminalamtes (BKA) zur Terrorabwehr - für ihre Verbrecherjagd zum Abhören von Telefongesprächen, Mitlesen von SMS und zum Eindringen in private Computer (Online-Durchsuchung) ermächtig werden. Damit hatte sich die CDU bisher nicht gegen ihren Koalitionspartner FDP durchsetzen können.
"Wir sind der Auffassung, dass im digitalen Zeitalter nicht mehr auf diese Instrumente als Mittel der Gefahrenabwehr verzichtet werden kann", heißt es jetzt in dem noch als vertraulich gekennzeichneten Entwurf des Positionspapiers der CDU-Fraktion "Sicher leben in Nordrhein-Westfalen", das der WAZ-Gruppe (Montagausgabe) vorliegt. vorliegt. Außerdem sollen zur verstärkten "verdachtsunabhängigen" Überwachung des Internets künftig mehr "virtuelle Streifen" auf der weltweiten Datenautobahn unterwegs sein.
Damit sich Polizeibeamte auf ihre "Kernkompetenz" der Kriminalitätsbekämpfung konzentrieren können, will die Union angestellte Hilfspolizisten als Fußstreifen, für Verkehrskontrollen und zum Objektschutz einsetzen. Um die Einhaltung der Jugendschutzgesetze zu kontrollieren, sollen immer wieder Jugendliche als Alkohol-Testkäufer losgeschickt werden. Zugleich drängt die CDU auf "regelmäßige Drogenkontrollen im Umfeld von Schulen".
Nach dem Vorbild anderer Bundesländer soll auch in NRW eine "Sexualstraftäter-Datei" eingerichtet und mit denen anderen Länder vernetzt werden, "um so bundesweit die gesammelten Informationen zur Gefahrenabwehr nutzen zu können". Begründung: "Die Entlassung eines Sexualstraftäters aus der Haft versetzt die Menschen regelmäßig in große Angst." Besonders gefährliche Täter sollen künftig, sofern eine nachträgliche Sicherungsverwahrung nicht in Betracht komme, "nach der Haftentlassung gezielt von der Polizei beobachtet werden".
Neben der bekannten CDU-Forderung nach verstärkter Videoüberwachung öffentlicher Plätze, ebenfalls ein Konfliktpunkt in der Koalition mit der FDP, will die Union nun auch die automatisierter Erfassung von Kfz-Kennzeichen als "modernes Fahndungsmittel".
Einige CDU-Abgeordnete drängen noch auf weitergehende Forderungen, vor allem zur stärkeren Bekämpfung der Jugendkriminalität. Verabschiedet werden soll das Positionspapier bei der Klausurtagung der Fraktion Anfang kommender Woche (23./24. November) auf dem Petersberg bei Bonn. Die zentrale Botschaft für den Landtagswahlkampf steht schon: "Wir wollen, dass Nordrhein-Westfalen das Land mit der niedrigsten Kriminalitätsrate und der höchsten Aufklärungsquote in Deutschland wird."
Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/55903 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_55903.rss2
Pressekontakt: Westdeutsche Allgemeine Zeitung Zentralredaktion Telefon: 0201 / 804-6528 zentralredaktion@waz.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
236938
weitere Artikel:
- Demokratie braucht Menschenrechtsbildung / Pressekonferenz und Präsentation von Compasito - Handbuch zur Menschenrechtsbildung mit Kindern Berlin (ots) - "Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren" heißt es in der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte. Eine Selbstverständlichkeit, die längst nicht überall anerkannt ist. Menschenrechtsbildung kann deshalb nicht früh genug beginnen: Mit "Compasito" stellen die Bundeszentrale für politische Bildung/bpb und das Deutsche Institut für Menschenrechte ein Handbuch zur Menschenrechtsbildung mit Kindern zwischen 6 und 12 Jahren vor. Wir laden am 20. Jahrestag der Verabschiedung der UN-Kinderrechtskonvention mehr...
- Botschaft an den Welternährungsgipfel: Moderne Pflanzenzüchtung kann Millionen Kindern gegen Blindheit helfen Berlin (ots) - Anlässlich des Welternährungsgipfels in Rom erinnert die Fördergemeinschaft Nachhaltige Landwirtschaft e.V. (FNL) die Staats- und Regierungschefs daran, eine faire und ausgewogene Diskussion über die Vor- und Nachteile moderner Methoden der Pflanzenzüchtung zu führen. Laut Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation leiden weltweit über 13 Millionen Kinder an vollständiger oder teilweiser Blindheit aufgrund eines Vitamin A-Mangels in ihren Nahrungsmitteln. In einer heute erschienenen Publikation weist die FNL darauf mehr...
- Götz: Integration fördern Berlin (ots) - Zur Fortsetzung und Verstärkung der Integrationspolitik durch die unionsgeführte Koalition erklärt der kommunalpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Peter Götz MdB: Der klare Kurs der Union für echte Integration wird in der bürgerlichen Koalition verstärkt vorangetrieben. Gemeinsam mit der FDP wollen wir die integrationspolitischen Defizite der letzten Jahrzehnte konsequent beheben. Dazu müssen Bund, Ländern und Kommunen an einem Strang ziehen. Diese Zusammenarbeit wollen wir zu Nationalen Integrationspartnerschaften mehr...
- Konrad-Adenauer-Stiftung legt Positionspapier zur sozialen Gesundheitswirtschaft vor: Mehr Wettbewerb um Qualität, Leistungen und Preise! Berlin (ots) - "Eine Wende hin zu einer wertorientierten Wettbewerbsordnung, in der die Sicherung und Förderung der an den individuellen Gesundheitsbedürfnissen orientierten Versorgungsqualität im Mittelpunkt steht" - dies ist eine der zentralen Forderungen eines Positionspapiers "Soziale Gesundheitswirtschaft - Ordnungsrahmen für ein zukunftsfähiges Gesundheitssystem", welches ein Expertenkreis der Konrad-Adenauer-Stiftung veröffentlicht hat. In 10 Thesen wird der Weg hin zu einem wettbewerblich orientierten Gesundheitssystem skizziert, mehr...
- Beck: Neue Afghanistan-Strategie ist vorrangig Berlin (ots) - Zur Diskussion um mögliche Verstärkungen des deutschen Afghanistan-Kontingents erklärt der Verteidigungspolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundes¬tagsfraktion, Ernst-Reinhard Beck MdB: Die Debatte um eine mögliche Verstärkung des Afghanistan-Kontingents der Bundeswehr zum gegenwärtigen Zeitpunkt entbehrt jeder soliden Grundlage. Das Mandat, das Anfang Dezember vom Deutschen Bundestag zur parlamentarischen Verabschiedung ansteht, sieht keine personelle Umfangserhöhung vor und wird weiter eine Obergrenze von bis zu 4.500 Soldatinnen mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|