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Erdölgewinnung immer klima- und umweltschädlicher / Nachhaltigkeitsstandards für fossile Kraftstoffe gefordert

Geschrieben am 23-11-2009

Berlin (ots) - Die Treibhausgasemissionen fossiler Kraftstoffe
steigen in den kommenden Jahren massiv an und gefährden so die
Klimaschutzziele. Wesentliche Ursache dafür ist, dass zunehmend
unkonventionelle Ölquellen wie Teersand oder Schwerstöl für die
Kraftstoffproduktion ausgebeutet werden, die bis zu zweieinhalb Mal
so hohe CO2-Emissionen aufweisen wie die herkömmliche
Erdölproduktion. Doch auch deren Emissionen steigen durch immer
aufwendigere Förderungstechnologien um bis zu 50 Prozent. Zudem
verursacht die weltweite Ölgewinnung gravierende Umweltzerstörungen
und soziale Folgeschäden. Dies sind die zentralen Ergebnisse einer
aktuellen Studie über die Auswirkungen fossiler Kraftstoffe, die der
Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) heute in Berlin vorgestellt
hat. Als Konsequenz fordert der BEE in Übereinstimmung mit dem WWF
Deutschland verbindliche Nachhaltigkeitsstandards für fossile
Kraftstoffe.

"Selbst wenn der weltweite Kraftstoffverbrauch in den kommenden
Jahren nicht deutlich ansteigen sollte, erhöhen sich die
Treibhausgasemissionen im Verkehrssektor durch die veränderte
Rohstoffgewinnung erheblich. Ohne wirksame Gegenmaßnahmen wird es
daher unmöglich, die Klimaschutzziele im Verkehrssektor zu
erreichen", folgert Björn Klusmann, Geschäftsführer des BEE, aus den
Ergebnissen.

Die Studie kommt weiterhin zu dem Schluss, dass in Ländern mit
großen Erdölvorkommen trotz des vermeintlichen Reichtums die
Kindersterblichkeit steigt, während Lebenserwartung und
Durchschnittseinkommen sinken. Sämtliche Ölförderarten führen darüber
hinaus zu einer erhöhten Luft-, Boden- und Wasserverschmutzung. In
Folge örtlicher Schadstoffbelastungen steigt die Krebsrate bei
Erwachsenen, schwere Erkrankungen von Kindern nehmen zu.

"In Ländern wie Nigeria und Ecuador, aber auch in Kanada,
verursacht die Erdölgewinnung unbeschreibliche Umweltzerstörungen.
Wälder werden gerodet, ganze Landstriche verwüstet und Tierarten
ausgerottet. Für die Produktion von sämtlichen Kraftstoffen, egal ob
aus Erdöl oder Palmöl, brauchen wir deshalb international
verbindliche Nachhaltigkeitsstandards", erklärt Martina Fleckenstein,
Leiterin der Abteilung Landwirtschaft und Bioenergie beim WWF
Deutschland. Auch der BEE unterstützt diese Forderung nachdrücklich.
Solche Standards müssten Obergrenzen für CO2-Emissionen ebenso
umfassen, wie den schonenden Umgang mit natürlichen Ressourcen und
die sachgerechte Entsorgung anfallender Schadstoffe.

Um insbesondere den steigenden Anteil unkonventioneller
Ölgewinnung zu ersetzen, sollten vermehrt nachhaltig produzierte
Biokraftstoffe zum Einsatz kommen. "Biokraftstoffe könnten die Hälfte
des heutigen weltweiten Kraftstoffverbrauchs klima- und
umweltschonend decken. Wir müssen diesen Weg jetzt schnell
einschlagen: weg von schmutziger fossiler zu sauberer Erneuerbarer
Energie", fordert BEE-Geschäftsführer Klusmann.

Originaltext: Bundesverband Erneuerbare Energie e.V.
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/51135
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_51135.rss2

Pressekontakt:
Daniel Kluge
Referent für Medien und Politik
Fon: 030 / 2 75 81 70 - 15, Fax: -20
E-Mail: presse@bee-ev.de
Internet: www.bee-ev.de


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