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"Der Pflegemarkt ist ein wertvoller Stabilisierungsfaktor - seine Bedeutung wird weiter wachsen"

Geschrieben am 26-11-2009

Berlin (ots) - Gutachten des Bundeswirtschaftsministeriums
erwartet Schub für mehr Wachstum und Beschäftigung

Die Gesundheits- und Pflegewirtschaft leistet einen weit größeren
Beitrag zum Wirtschaftswachstum und zur Beschäftigung als bisher
angenommen. Zu diesem Ergebnis kommt ein neues Gutachten des
Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie (BMWi). Das durch
Ernst Burgbacher, Parlamentarischer Staatssekretär beim
Bundeswirtschaftsminister, vorgestellte Gutachten geht davon aus,
dass unter den richtigen wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen der
Anteil der Gesundheitswirtschaft einschließlich der Pflege am
Bruttoinlandsprodukt von heute etwa 10 % auf fast 13 % im Jahr 2020
wächst - und sich die Zahl der Beschäftigten von rund 5 auf 7
Millionen erhöht. Ernst Burgbacher: "Die wichtigsten Wachstumstreiber
sind neben der demografischen Alterung das stetig zunehmende
Gesundheitsbewusstsein und der Export."

Die Ergebnisse des Ministeriums bestätigen das vom Bundesverband
privater Anbieter sozialer Dienste e. V. (bpa) in Auftrag gegebene
Gutachten des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) zum
volkswirtschaftlichen Nutzen der Pflege: Nach Angaben des BMWi
beliefen sich die Gesundheitsausgaben im Jahr 2007 auf 253 Milliarden
Euro; annähernd 30 Milliarden Euro davon entfielen auf die Pflege. Es
wäre aber ganz falsch, hier nur in der Kategorie der finanziellen
Belastung zu denken, nicht aber vorhandene Potenziale zu sehen,
betont Burgbacher: "Ärzte wie Pflegepersonal erbringen
Dienstleistungen in verschiedensten Gesundheitsbereichen. Die
Beschäftigung im Pflegesektor ist nicht nur entsprechend stabil,
sondern steigt stetig an, bei den privaten Trägern sogar um 51 %
zwischen 2001 und 2007. In der aktuellen wirtschaftlichen Situation
ist der Pflegemarkt, ebenso wie die gesamte Gesundheitswirtschaft,
ein wertvoller Stabilisierungsfaktor. Seine Bedeutung wird weiter
wachsen."

Dass das Bundeswirtschaftsministerium die Bereiche Gesundheit und
Pflege künftig noch intensiver begleiten will, macht auch die
Gründung eines "Arbeitsstabs Gesundheitswirtschaft" im eigenen Hause
deutlich. Der bpa, der bundesweit über 6.200 private
Pflegeeinrichtungen vertritt, begrüßt den neuen Schwerpunkt
ausdrücklich. bpa-Präsident Bernd Meurer: "Wir sind hoch erfreut
darüber, dass die Pflege insgesamt nicht länger als reiner
Kostenfaktor diskutiert wird, sondern als das, was sie ist - ein
wirtschaftliches und soziales Innovationsthema! Herrn Bundesminister
Brüderle und sein Ministerium beglückwünschen wir zu diesem
politischen Ansatz und möchten ihn bitten, dass die erfolgreiche
Arbeit im Bereich der Gesundheits- und Pflegewirtschaft fortgesetzt
wird. Dazu bieten wir unsere volle Unterstützung an."

Aktuell fördert das BMWi verschiedene Projekte in diesem Bereich.
Als gutes Beispiel für eine gelungene Kooperation zwischen
medizinischen und pflegerischen Dienstleistungen sei das Projekt
"Partnership for the heart" genannt. Ziel ist es, ein System zu
entwickeln, womit wichtige Vitaldaten per Funk an rund um die Uhr
besetzte Versorgungszentren übermittelt werden, so dass bei Bedarf
jederzeit eingegriffen werden kann.

Mehr zum Thema: "Pflege: Wirtschaftsfaktor und Jobmotor"

- 0,8 Millionen Beschäftigte in der Pflege - davon tragen die
Mitglieder des bpa die Verantwortung für rund 184.000
Arbeitsplätze und ca. 9.700 Ausbildungsplätze.

- 0,54 Millionen Pflegebedürftige, die zu Hause versorgt werden -
ca. 140.000 davon betreuen die im bpa organisierten 2.900
privaten Pflegedienste.

- 0,7 Millionen Pflegebedürftige werden in Pflegeheimen betreut -
210.000 davon betreuen die im bpa organisierten 3.200 privaten
stationären Pflegeeinrichtungen.

- 2,7 Milliarden Euro Lohnsteuer zahlen die in der Pflege
Beschäftigten an den Fiskus - davon werden ca. 0,7 Milliarden
Euro von Beschäftigten in Mitgliedsbetrieben des bpa
aufgebracht.

- 6,5 Milliarden Euro zahlen die Arbeitgeber und Arbeitnehmer der
Pflegedienstleister in die deutschen Sozialkassen. Davon stammen
ca. 1,6 Milliarden Euro von Mitgliedsbetrieben des bpa.

- 43.763 Ausbildungsplätze stellt die Pflegelandschaft in
Deutschland - 9.700 Ausbildungsplätze finden sich in
Mitgliedseinrichtungen des bpa.

- 18 Milliarden Euro betragen die jährlichen Heimentgelte. Hiervon
leisten die Pflegebedürftigen ca. 6,5 Milliarden Euro an
privaten Zuzahlungen.

Originaltext: bpa - priv. Anbieter sozialer Dienste
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/17920
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_17920.rss2

Für Rückfragen:

Herbert Mauel, Bernd Tews, 030 / 30 87 88 60.


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