Israelische Journalistin Amira Hass und tschetschenische Zeitschrift "Dosh" erhalten Menschenrechtspreis
Geschrieben am 02-12-2009 |
Berlin (ots) - Reporter ohne Grenzen (ROG) hat die Israelin Amira Hass am 2. Dezember in Paris als "Journalistin des Jahres 2009" ausgezeichnet. Der Menschenrechtspreis in der zweiten Kategorie "Medium des Jahres 2009" ging an die tschetschenische Zeitschrift "Dosh" (übersetzt "Das Wort"). In diesem Jahr vergibt ROG die Auszeichnung zusammen mit dem Medienhandelsunternehmen "Fnac".
Amira Hass ist Mitarbeiterin der israelischen Tageszeitung "Ha'aretz" und die einzige israelische Journalistin, die in den Palästinensischen Gebieten lebt und arbeitet. Die Tochter von Holocaust-Überlebenden schreibt über das Alltagsleben der Palästinenser, die Auswirkungen der israelischen Politik auf die Autonomiegebiete sowie die palästinensische Verwaltung. Hass erhält den Preis vor allem für ihre Berichte während der israelischen Militäroperation "Gegossenes Blei" im Gazastreifen im Dezember 2008 / Januar 2009.
"Amira Hass ist ein Symbol für mutigen und engagierten Journalismus. Zäh verteidigt sie ihr Recht auf freie Berichterstattung gegen israelische und palästinensische Behörden. Für ihre unabhängigen und kritischen Reportagen über die Lebensbedingungen in den Autonomiegebieten und den Gaza-Konflikt nimmt sie regelmäßig Angriffe von israelischer und palästinensischer Seite in Kauf", sagt Michael Rediske, ROG-Vorstandssprecher und Mitglied der international besetzten Jury.
Amira Hass wurde 1956 in Jerusalem geboren. Nach einem Geschichtsstudium arbeitete sie zunächst als Lehrerin bevor sie 1989 Reporterin bei "Ha'aretz" wurde. Nach dem Oslo-Friedensabkommen im Dezember 1993 beschloss sie, sich im Gazastreifen niederzulassen. 1997 zog sie nach Ramallah in das Westjordanland. Mit ihren Artikeln möchte sie die israelische Öffentlichkeit für die schwierige Situation der Palästinenser sensibilisieren. Während des Gaza-Konfliktes berichtete sie aus dem Gebiet über die Auswirkungen der israelischen Militäroffensive.
Das Magazin "Dosh" gehört zu den wenigen unabhängigen Medien, die über aktuelle Ereignisse und Entwicklungen in Tschetschenien und den anderen Kaukasusrepubliken berichten. Die Redaktion der 2003 gegründeten Zeitschrift musste nach Drohungen und Repressalien ihren Hauptsitz von Grosny nach Moskau verlegen. Allerdings ist es "Dosh" gelungen, seine Arbeit dank eines großen Korrespondentennetzes in der Kaukasusregion fortzusetzen. Schon seit Jahren gilt die Zeitschrift als zuverlässige Nachrichtenquelle einer Region, in der es eine besonders geringe Dichte und Vielfalt an Medien gibt.
Ein wichtiges Anliegen ist den Redakteuren von "Dosh" die Lage der Menschenrechte in der unruhigen Region. Um ihre Leser über die wichtigsten Themen und Ereignisse informieren zu können, müssen die Reporter des Magazins viele Hindernisse überwinden. Zweimal, im Jahr 2004 und 2008, wurde "Dosh" in Inguschetien bereits verboten, weil das Magazin Interviews mit dem frühren Präsidenten der Republik, Ruslan Auschew, veröffentlicht hatte.
Der Menschenrechtspreis wurde in diesem Jahr zum 18. Mal verliehen. Mit der Auszeichnung werden Journalisten und Medien für ihren besonderen Einsatz für Pressefreiheit und Menschenrechte gewürdigt.
Originaltext: Reporter ohne Grenzen e.V. Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/51548 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_51548.rss2
Pressekontakt: Reporter ohne Grenzen Anja Viohl Pressearbeit presse@reporter-ohne-grenzen.de www.reporter-ohne-grenzen.de Fon +49/30/202 15 10 - 16 Fax +49/30/202 15 10 - 29
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
240353
weitere Artikel:
- Neue OZ: Kommentar zu Behinderte / Arbeit Osnabrück (ots) - Mehr als Worte, bitte Die UNO-Behindertenrechtskonvention von 2006 versteht Behinderung als normalen Bestandteil menschlichen Lebens und Quelle kultureller Bereicherung. Das klingt gut und richtig - und ist doch vom Alltag weit entfernt. Dies ist auf grundlegende gesellschaftliche Versäumnisse zurückzuführen: Nur allzu oft werden Behinderte als Menschen zweiter Klasse betrachtet - nicht öffentlich, versteht sich, aber stillschweigend. Der vermeintliche Makel der Beeinträchtigung spiegelt sich auch hierzulande mehr...
- Neue OZ: Kommentar zu Bundestag / Untersuchungsausschuss / Kundus Osnabrück (ots) - Schlechte Vorzeichen Der Fall Kundus und die offenkundigen Fehler im Verteidigungsministerium sind idealer Stoff für einen Untersuchungsausschuss des Bundestags - jedenfalls dann, wenn es tatsächlich allein um Aufklärung in der Sache gehen sollte. Ebendies ist aber fraglich. So muss die Union befürchten, dass bei den Beratungen Schatten auf das jüngste Krisenmanagement ihres neuen Politstars Karl-Theodor zu Guttenberg fällt. Denn der Nachfolger des glücklosen Franz Josef Jung hat erstens den umstrittenen Angriff mehr...
- Neue OZ: Kommentar zu USA / Afghanistan / Obama / Merkel Osnabrück (ots) - Für Merkel typisch, für Deutschland schädlich Das ist Merkel'sche Außenpolitik pur: US-Präsident Barack Obama geht in dem Bemühen flott voran, Afghanistan doch noch zu stabilisieren. Und die Kanzlerin lässt ihn gehen. Auf die Initiative des Amerikaners, der sich Partner inner- und außerhalb der NATO beherzt anschließen, reagiert Angela Merkel mit der lauen Ankündigung, vielleicht irgendwann irgendwas zu entscheiden. Als träfe sie Obamas Vorstoß völlig unvorbereitet, als ginge Afghanistan die Deutschen nichts mehr mehr...
- Neue OZ: Kommentar zu Atom / Atomaufsicht / Hennenhöfer Osnabrück (ots) - Öl ins Feuer Norbert Röttgen hat eine brisante Personalentscheidung getroffen: Die Berufung des ehemaligen Atommanagers Gerald Hennenhöfer zum obersten Atomaufseher im Bundesumweltministerium weckt zu Recht kritische Fragen, ob hier nicht der Bock zum Gärtner gemacht wird. Denn Hennenhöfer ist kein unbeschriebenes Blatt. Er wird in Zusammenhang gebracht mit der Lagerung von Strahlenmüll in der maroden DDR-Müllkippe Morsleben, mit dem umstrittenen Weiterbetrieb der Pannen-Atomreaktoren in Biblis und nicht zuletzt mehr...
- Lausitzer Rundschau: Der internationale Einsatz in Afghanistan / Es fehlt das Gesamtkonzept Cottbus (ots) - Beim internationalen Afghanistan-Einsatz geht es zu wie am Grabbel-Stand im Schlussverkauf: Wer zuerst zugreift, kommt am billigsten davon. Daher sind die schnellen Zusagen Frankreichs und Großbritanniens zu Obamas Forderungen nach mehr Soldaten aus Europa nicht sehr verwunderlich. Sarkozy nimmt die verstärkte Polizeiausbildung, Brown kündigt 500 weitere Soldaten an, beides relativ harmlose "Aufstockungen" des bisherigen Engagements dieser Länder. London wie Paris sind damit zunächst mal aus dem Schneider, und nun richten mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|