(Registrieren)

Studienreform: Berlin ist Hauptstadt der Weiterbildung / Anteil berufsbegleitender Masterstudiengänge variiert zwischen 21 % (Berlin) und 3 % (Schleswig-Holstein)

Geschrieben am 28-12-2009

Essen (ots) - Stifterverband: Starre Akkreditierungsvorgaben
behindern Übergang zwischen Studium und Beruf

In Deutschland richtet sich erst jeder achte Masterstudiengang an
Studierende mit Berufserfahrung. Der Anteil spezieller
weiterbildender Masterstudiengänge am gesamten Masterangebot variiert
zwischen 21 % und 3 %. Während Berlin sich mit einem Anteil von 21,45
% als Hauptstadt der Weiterbildung präsentiert, gefolgt von
Rheinland-Pfalz (19,71 %) und Bayern (18,53 %), gibt es dagegen kaum
weiterbildende Masterangebote in Thüringen (3,6 %) und
Schleswig-Holstein (2,98 %). Die Zahlen wurden für den aktuellen
Ländercheck des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft
ermittelt, einem Vergleich der Bundesländer bezüglich der so
genannten Bologna-Reform und der Einführung gestufter Studiengänge.

Anteil weiterbildender Masterstudiengänge

Masterstudiengänge* davon weiterbildend** in %
Berlin 317 68 21,45%
Rheinland-Pfalz 208 41 19,71%
Bayern 464 86 18,53%
Mecklenburg-Vorpommern 86 14 16,28%
Brandenburg 146 22 15,07%
Bremen 94 14 14,89%
Hamburg 134 17 12,69%
Sachsen-Anhalt 135 16 11,85%
Baden-Württemberg 498 56 11,24%
Saarland 207 22 10,63%
Hessen 324 34 10,49%
Nordrhein-Westfalen 942 90 9,55%
Niedersachsen 488 35 7,17%
Sachsen 45 3 6,67%
Thüringen 111 4 3,60%
Schleswig-Holstein 168 5 2,98%

Gesamt 4367 527 12,07%

*ohne Kunst- und Musikhochschulen,

**i.S. der KMK-Strukturvorgaben (mind. 1 Jahr Berufserfahrung als
Zugangskriterium), Quelle: HRK-Hochschulkompass und eigene
Berechnungen

Das Ziel einer stärkeren Berufsfeldorientierung der
Hochschulausbildung ist nach Auffassung des Stifterverbandes in dem
derzeitigen Angebot an Masterstudiengängen noch nicht ausreichend
verankert. So sollte die Reform der Studiengänge mit ihrer Umstellung
auf die Bachelor- und Masterabschlüsse die individuellen Bildungs-
und Erwerbsbiographien flexibilisieren. "Die Reform sollte es
ermöglichen, mit dem Bachelorabschluss in den Beruf einzusteigen und
nach einigen Jahren der Berufstätigkeit die eigenen Kenntnisse durch
ein Masterstudium berufsbegleitend auszubauen", erklärt Andreas
Schlüter, Generalsekretär des Stifterverbandes. Das Modell sei nicht
nur aus bildungs- und arbeitsmarktpolitischen Erwägungen ideal,
sondern böte auch für jeden Einzelnen optimale Entfaltungs- und
Entwicklungsmöglichkeiten, so Schlüter.

Laut Stifterverband behindert die Unterscheidung zwischen
"konsekutiven", "nicht-konsekutiven" und "weiterbildenden"
Masterstudiengängen mit den damit verbunden Finanzierungsfragen den
Ausbau von Studienangeboten für Berufstätige. Während ein direkt nach
dem Bachelorabschluss begonnenes Masterstudium zum größten Teil aus
Steuermitteln finanziert wird, gilt es nach ein paar Berufsjahren
wegen der vermeintlich größeren privaten Erträge als individuelle
Fortbildung, für die der Studierende alle Kosten in voller Höhe zu
tragen hat. "Diese Differenzierung und die systematische
Benachteiligung des weiterbildenden Masters ist kontraproduktiv und
willkürlich", sagt Schlüter. Er fordert deshalb die Aufhebung der
Akkreditierungsvorgaben für die Unterscheidung zwischen
"konsekutiven", "nicht-konsekutiven" und "weiterbildenden"
Masterstudiengängen. Der Stifterverband schlägt stattdessen ein
individuelles ECTS-Konto von 300 Kreditpunkten für alle Studierenden
am Beginn des Erststudiums vor, das an jeder Hochschule und in jedem
Lebensstadium - unabhängig von den gegebenenfalls an der Hochschule
anfallenden Studienbeiträgen - einlösbar ist.

Mehr Information: www.laendercheck-wissenschaft.de

P.S.: Dies ist die letzte Pressemitteilung des Stifterverbandes im
Jahr 2009. Die Kommunikationsabteilung bedankt sich bei allen
Journalistinnen und Journalisten für die faire Zusammenarbeit und
wünscht alles Gute für 2010.

Originaltext: Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/18931
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_18931.rss2

Kontakt:
Frank Stäudner
Leiter Kommunikation
Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft
Tel. 0177/8401158
Mail: frank.staeudner@stifterverband.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

244159

weitere Artikel:
  • Regionale Kassen fusionieren am 1. Januar 2010: AOK Berlin-Brandenburg 2010 ohne Zusatzbeitrag Berlin/Teltow (ots) - Die beiden bisher getrennten regionalen AOKs aus der Hauptstadt und dem märkischen Land fusionieren am 1. Januar 2010 zur größten Versorgerkasse in der Region Berlin-Brandenburg. Durch die Vereinigung wird die neue AOK Berlin-Brandenburg mit ihren mehr als 1,3 Millionen Versicherten unter den "TOP 15" der rund 170 Krankenkassen in Deutschland landen. Bereits im Jahr 2009 erreichten beide AOKs nach Einführung des Gesundheitsfonds eine Kehrtwende in der Mitgliederentwicklung. Rund 30.000 Neukunden durften die beiden mehr...

  • Höchstes Gebäude der Welt wird eröffnet: Deutsche Firmen lieferten Edelstahl für die Fassade des Burj-Tower in Dubai (mit Bild) Düsseldorf (ots) - - Querverweis: Bildmaterial wird über obs versandt und ist abrufbar unter http://www.presseportal.de/galerie.htx?type=obs - Der Burj-Tower in Dubai wird am 4. Januar offiziell eröffnet und ist dann für die Allgemeinheit zugänglich. Mit 818 Metern ist der Turm das höchste Gebäude der Welt. Geschmückt ist die Fassade des Wolkenkratzers mit Edelstahl, der in Deutschland hergestellt worden ist. Die ThyssenKrupp Nirosta in Krefeld fertigte das Material, das im Werk Dillenburg gewalzt wurde. Die deutsche Partnerfirma mehr...

  • Loewenstein: Fach- und Teillosvergabe ist gelebte Mittelstandspolitik Berlin (ots) - - Baugewerbe begrüßt Ausschreibung des EZB-Neubaus in Frankfurt in Paketen und Losen. "Die Ausschreibung des Neubaus der Europäischen Zentralbank in Frankfurt am Main in Paketen und Losen und der daraus resultierende Verzicht auf eine GU-Vergabe muss Vorbild für zukünftige Vergaben der öffentlichen Hand sein." Mit diesen Worten kommentierte der Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Baugewerbes, Dr.-Ing. Hans-Hartwig Loewenstein, die Entscheidung der Europäischen Zentralbank, ihren Neubau in Frankfurt mehr...

  • Kundenfokus zahlt sich erneut für Easynet Global Services aus Hamburg (ots) - Während sich das Jahr 2009 dem Ende nähert, kann Easynet Global Services auf ein beachtliches Unternehmenwachstum von 16 Prozent zurück blicken. Zu verdanken ist diese positive Entwicklung insbesondere dem Customer Advocacy Programme des international tätigen Service Providers für umfassend Managed Services. Der Erfolg des Programms spiegelt sich in wichtigen neuen globalen Verträgen wider, die 2009 mit großen Geschäftskunden wie beispielsweise Bridgestone Europe und Ipsos MORI geschlossen wurden. Easynets kunden- mehr...

  • Presseinformation: APPsolutely Banking - Traditionsbank bietet zwei innovative Neuheiten für iPhone-Nutzer Hamburg (ots) - Risikoberechnung und Mobile-Banking Software für iPhone Nutzer - Donner & Reuschel Vorreiter im Privatbanksektor Die Signal Iduna-Privatbanktochter Conrad Hinrich Donner, die 2010 mit dem Münchner Bankhaus Reuschel & Co. zu Donner & Reuschel fusioniert, bietet iPhone Nutzern zwei neue innovative Applikationen. Das RenditeRisikoRadar, die individuelle Risikoberechnung des Bankhauses, ist als Anwendung für das iPhone unter dem Namen "myReturn" im AppStore erhältlich. Zusätzlich ist für die iPhone-begeisterten Kunden des mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht