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Sabine Leidig: Katastrophaler Bahn-Start ins Jahr 2010

Geschrieben am 30-12-2009

Berlin (ots) - "Wenn die Bundesregierung nicht endlich Abstand vom
Kurs auf die Börsenfähigkeit der Bahn nimmt, wird sich das Desaster
bei der Deutschen Bahn 2010 fortsetzen und verstärken", konstatiert
die verkehrspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE, Sabine
Leidig. "Das Scheitern der Kopenhagener Klima-Konferenz hat eines
deutlich gemacht: Ohne eine massive Förderung der Schiene können die
dringenden Ziele des Klimaschutzes nicht verwirklicht werden.
Tatsächlich weist der Start der Bahn ins neue Jahr in die
entgegengesetzte Richtung." Leidig weiter:

"Die Börsenpläne haben zu erheblichen Fahrpreiserhöhungen,
massiven Sicherheitsmängeln und Fahrplaneinschränkungen geführt.

Bei der Bahn gilt das Absurdistan-Motto 'Weniger Qualität kostet
eben mehr.' Seit 2004 stiegen die Fahrpreise der Bahn im Fernverkehr
um 27 Prozent. Abzüglich der Inflationsrate sind es rund 15 Prozent.
Tatsächlich liegt die Preissteigerung noch deutlich höher, weil die
Fahrgäste zunehmend zur Nutzung der teuren ICEs gezwungen werden,
weil Schalterzuschläge anfallen und Reservierungskosten
überproportional stiegen. Besonders krass der Umgang mit der
Stammkundschaft: Die BahnCard50 erlebte seit 2001 eine
Preissteigerung von 64 Prozent (2001: 140 Euro; seit dem 13. 12.
2009: 230 Euro).

Was im Juli 2008 mit einem ICE-Achsbruch in Köln begann, hat sich
inzwischen auf alle Bereiche des Schienenverkehrs ausgeweitet: Im
Güterverkehr konstatierte das Eisenbahn-Bundesamt an 20 % der Waggons
sicherheitsrelevante Mängel. Im Nahverkehr soll die S-Bahn-Berlin
erst 2013 wieder im Normalbetrieb verkehren. Im Fernverkehr ist ab
Januar 2010 ein Auswechseln Tausender Radsatzwellen erforderlich.

Anstelle des Ausbaus gibt es Einschränkungen der
Schienenverkehrsangebote. Ausgerechnet über Weihnachten wurde vier
Tage lang der ICE-Verkehr auf einzelnen Strecken massiv eingeschränkt
- ein Vorgeschmack auf das, was kommt: Zwischen Januar und März 2010
wird der ICE-Verkehr bundesweit massiv reduziert bzw. es wird mit
Ersatzangeboten (IC/EC) gefahren.

Für DIE LINKE haben all diese Verschlechterungen eine gemeinsame
Ursache: die Privatisierung der Bahn. Seit knapp einem Jahrzehnt wird
die Bahn auf Börsenfähigkeit getrimmt - auf Kosten der Sicherheit, zu
Lasten der Qualität, mit höheren Fahrpreisen. Wer das ändern will,
muss den Börsengang endgültig stoppen."

Originaltext: DIE LINKE
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/41150
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_41150.rss2

Pressekontakt:
Hendrik Thalheim
Pressesprecher
Fraktion DIE LINKE. im Bundestag
Platz der Republik 1
11011 Berlin
Telefon +4930/227-52800
Telefax +4930/227-56801
pressesprecher@linksfraktion.de


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