WAZ: Barmer-Chefin: Schwarz-gelbe Pläne machen Gesundheit noch teurer
Geschrieben am 08-01-2010 |
Essen (ots) - Die Chefin der Barmer GEK warnt vor Bürokratiekosten in dreistelliger Millionenhöhe bei der Erhebung von Zusatzbeiträgen durch die Krankenkassen. "Das wird ein riesiger bürokratischer Aufwand und produziert zudem ganz ohne Not neue Kosten - für die gesamte gesetzliche Krankenversicherung rund 410 Millionen Euro", sagte Fischer den Zeitungen der WAZ-Gruppe (Samstagausgabe). Die Barmer müsse noch keinen Zusatzbeitrag nehmen, über kurz oder lang führten die Finanzierungslücken aber in allen Kassen dazu. Bei Beträgen über acht Euro müssten die Kassen dann für jeden einzelnen Versicherten eine Einkommensprüfung vornehmen. Fischer kritisierte auch die Pläne der Bundesregierung, die Möglichkeiten der Kassen, Rabattverträge mit der Pharmaindustrie auszuhandeln, einzuschränken. "Es ist widersprüchlich und unverständlich, dass man einerseits über Kostensteigerungen diskutiert und gleichzeitig den Kassen Einsparmöglichkeiten nimmt. Ich würde mir schon eine mutigere Politik wünschen", sagte die frühere NRW-Gesundheitsministerin. Die von FDP-Gesundheitsminister Phillip Rösler geplante Kopfpauschale hält Fischer für unrealistisch. "Bei uns wären 63 Prozent der Versicherten auf den Sozialausgleich angewiesen, sie müssten Anträge auf Steuerzuschüsse stellen. Dafür müsste der Gesundheitsminister jährlich 35 Milliarden Euro zur Verfügung haben. Die müsste er jedes Jahr gegen seine Kabinettskollegen erstreiten. So wird das Gesundheitssystem zum Spielball der Tagespolitik. An den vom DGB geplanten Protesaktionen gegen die schwarz-gelben Gesundheitspläne vor der NRW-Landtagswahl im Mai will sich Fischer aber nicht beteiligen. "Wir mischen uns nicht in Wahlkämpfe ein. Aber natürlich sagen wir, was für Auswirkungen die Pläne für Versicherte hätten. Die Politik muss endlich aufhören, lobbybezogen zu denken und anfangen, sich an den Patienteninteressen zu orientieren."
Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/55903 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_55903.rss2
Pressekontakt: Westdeutsche Allgemeine Zeitung Zentralredaktion Telefon: 0201 / 804-6528 zentralredaktion@waz.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
245506
weitere Artikel:
- WAZ: Wettbewerb mit gleichen Waffen. Kommentar von Tobias Blasius Essen (ots) - Das Stadtwerk alter Prägung leitete seinen Namen aus der Funktion ab: Ein Werk versorgte die umliegend wohnenden Stadtmenschen mit Energie. Dass sich diese Aufgabenbeschreibung dramatisch verändert hat, liegt auf der Hand. Die Landesregierung hat 2007 den Versuch unternommen, Kernaufgaben der Kommunalwirtschaft zu definieren und öffentlich-rechtliche Auswüchse zu beschneiden. Dass sie dabei die Stadtwerke zu sehr an ihre Heimatmärkte fesselte, war ein Fehler. Wenn er nun korrigiert wird, ohne gleich wieder der Staatswirtschaft mehr...
- Börsen-Zeitung: Gnadenfrist, Marktkommentar von Christopher Kalbhenn Frankfurt (ots) - Bei den Haltern von Staatsanleihen dürfte sich am Freitag Erleichterung eingestellt haben. Denn der mögliche Rutsch auf neue Kurstiefen ist ausgeblieben. Anders als nach den überraschend starken US-Arbeitsmarktzahlen vom November erwartet worden war, ist der Stellenabbau in der amerikanischen Volkswirtschaft im Dezember doch noch nicht zum Stillstand gekommen. Nach der Bekanntgabe eines Abbaus von 85000 Stellen setzte sich die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen am Freitag wieder ein Stückchen von ihrem Drei-Monats-Hoch mehr...
- Lübecker Nachrichten: Scandlines bekommt Konkurrenz auf Vogelfluglinie Lübeck (ots) - Die Reederei Scandlines bekommt auf der Vogelfluglinie (Puttgarden - Rödby) Konkurrenz. Das Bundeskartellamt bereitet eine Verfügung vor, wonach zwei norwegischen Reedereien die Mitnutzung des bislang allein von Scandlines betriebenen Fährhafens in Puttgarden (Kreis Ostholstein) erlaubt werden muss. Das berichten die Lübecker Nachrichten (Sonnabend-Ausgabe). Der Beschluss soll noch im Januar ergehen. Wie das Blatt weiter schreibt, haben die norwegischen Reedereien Bastö Fosen und Eidsiva ein kartellrechtliches Missbrauchsverfahren mehr...
- Neue OZ: Kommentar zu Konjunktur / Autobranche Osnabrück (ots) - Zeiten des Aufruhrs Dies sind Schicksalsjahre der Autoindustrie. Es geht um mehr, als mit immer neuen Modellen des alten Prinzips aufzutrumpfen. Die Branche hat einen Zusammenbruch hinter sich, und der war nicht bloß Folge der Wirtschaftskrise, sondern auch einer eigenen Blindheit für die Bedürfnisse der Zukunft. Die Autowelt kann sich nicht einfach hinstellen und so tun, als wäre nichts gewesen. Sie wird es in Detroit trotzdem versuchen - auch wenn eigene Ausstellungsbereiche für Elektroautos schon auf das hindeuten, mehr...
- ET Solar gibt Fertigstellung sowie Stromnetzanbindung eines 1,48-MW-Photovoltaik-Kraftwerks in Deutschland fur Wattner bekannt Nanjing, China (ots/PRNewswire) - ET Solar Group Corp. ("ET Solar"), ein in Nanjing ansassiger Anbieter schlusselfertiger Photovoltaik-Systemlosungen und integrierter Hersteller von nachgeschalteten PV-Produkten, gab heute die Fertigstellung und Stromnetzanbindung eines 1,48-MW-Photovoltaik-Kraftwerks bekannt. Beim Bau dieser Freiflachenanlage trat ET Solar als EPC-Vertragspartner auf. Das deutsche Ingenieursteam von ET Solar war fur den gesamten Anlagenbau zustandig, wobei die verwendeten PV-Module aus der chinesischen Fertigungsanlage mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|