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Neue Westfälische: Neue Westfälische (Bielefeld): KOMMENTARE Kulturhauptstadt Europas "Ruhr 2010" Wandel durch Kultur STEFAN BRAMS

Geschrieben am 08-01-2010

Bielefeld (ots) - Das neue Jahr fängt unruhig an: Millionen
Kreditkarten funktionieren nicht richtig, der Winter zeigt unserer
ach so mobilen Gesellschaft ihre Grenzen auf und in der Politik
geht's kaum voran. Die ewig gleichen Themen werden ermüdend hin und
her gewälzt, ohne dass Durchbrüche sich abzeichnen. Es ist zum
Gähnen.
Gut, dass es die Kultur gibt. Die hat es zwar schwer in Zeiten
chronisch leerer Kassen, aber auf sie ist Verlass: Sie liefert uns
Abwechslung vom Alltag, sie klärt uns auf, bildet uns weiter,
bereitet Unterhaltung und Freude, ist Lebenselixier und Ablenkung
zugleich. Friedrich Schiller brachte es einst in seinen Briefen über
die ästhetische Erziehung des Menschen sehr schön auf den Punkt, was
die Kultur für den Menschen bedeutet, als er schrieb: "Der Mensch ist
nur da ganz Mensch, wo er spielt."
Was die Kultur uns Menschen bringen, was sie für den Wandel einer
ganzen Region bedeuten kann, das spiegelt auch das Ruhrgebiet wider.
Längst ist der nach London und Paris drittgrößte Ballungsraum
Europas, in dem 5,3 Millionen Menschen aus 140 Nationen in 53 Städten
leben, nicht mehr der Pott, in dem die Schwerindustrie brodelt,
sondern eine herausragende Kulturregion, in der die Kultur in mehr
als 200 Museen, 100 Konzertstätten, 120 Theatern und rund 100
Kulturzentren hochkocht und Menschen - auch von außerhalb - in diese
Metropolregion lockt. Gerade die Kultur hat zum Wandel des
Ruhrgebiets beigetragen, ist ein entscheidender Standortfaktor
geworden. Insofern trägt das Ruhrgebiet neben Istanbul und der Stadt
Pécs in Ungarn zu Recht den Titel "Kulturhauptstadt 2010".
Unter dem Motto "Wandel durch Kultur - Kultur durch Wandel" wartet
die deutsche Kulturhauptstadt ab heute mit 2.500 Veranstaltungen und
300 Projekten auf. Mehr als 120 Millionen Euro investiert das Land in
das Großprojekt. 50 Millionen davon kommen von der Europäischen
Union. Sicher, viel Geld, das hier fließt. Doch das Geld ist richtig
investiert, denn der Wandel des Ballungsraumes Ruhr ist längst nicht
abgeschlossen. Gerade auch mittels der Kultur kann er weiter
vorangetrieben werden, die Identität der Menschen gestärkt, die
Bekanntheit der Region gesteigert und das Klischee vom grauen
Kohlenpott aus den Köpfen der Menschen in Europa hoffentlich
endgültig vertrieben werden.
Doch eines sollte auch klar sein: Kulturförderung darf sich nicht auf
temporäre Ereignisse wie dieses Kulturhauptstadtjahr beschränken.
Auch in Krisenzeiten bleibt sie eine wichtige Aufgabe - auch wenn die
Kassen nicht gerade prall gefüllt sind. Denn Kultur macht unser
Menschsein in weiten Teilen aus, macht das Leben oft erst lebenswert
und trägt zum gesellschaftlichen Wandel entscheidend bei.
Nehmen wir also in diesen ungemütlichen ersten Tagen des unruhigen
neuen Jahres Herbert Grönemeyers neue Ruhr-Hymne, die bei der
heutigen Eröffnungsfeier in Essen Premiere hat, ernst und folgen
seiner Aufforderung: "Ich mein ja nur: Komm zur Ruhr."

Originaltext: Neue Westfälische
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/65487
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_65487.rss2

Pressekontakt:
Neue Westfälische
News Desk
Telefon: 0521 555 271
nachrichten@neue-westfaelische.de


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