Kölner Stadt-Anzeiger: Katholiken in CDU/CSU sorgen sich um Wählerschaft "Arbeitskreis nicht gegen Merkel gerichtet"
Geschrieben am 12-01-2010 |
Köln (ots) - Vertreter des neu gegründeten Arbeitskreises Engagierter Katholiken in CDU und CSU (AEK) haben ihre Loyalität zur Kanzlerin und CDU-Vorsitzenden Angela Merkel beteuert. "Wir sind eine innerparteiliche Motivationsinitiative; wir sind keine Oppositionsgruppe gegen Frau Merkel", sagte der Sprecher des Arbeitskreises, der Publizist Martin Lohmann, dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Mittwoch-Ausgabe). Der Vorsitzende des Bundestags-Innenausschusses, Wolfgang Bosbach (CDU), erklärte: "Ich bin es leid, dass jede innerparteiliche Äußerung mit der Gegenfrage beantwortet wird: Sind Sie für oder gegen Frau Merkel? Ich kann diese Frage nicht mehr hören." Die Gründung des Arbeitskreises habe mit Merkel gar nichts zu tun. Der AEK war am Dienstag im rheinischen Bergisch Gladbach zusammen-gekommen. Anlass war eine Einladung aus dem Bund Katholischer Unternehmer. Der CSU-Politiker Norbert Geis sagte dem "Kölner Stadt-Anzeiger": "Wir haben starke Verluste gerade in der katholischen Wählerschaft - also im Kernbereich der Union. Wir können das nicht auf sich beruhen lassen." Er verwies auf den Evangelischen Arbeitskreis (EAK) in der Union, der seit 1952 existiert, sowie darauf, dass die Wiedervereinigung die Relationen zwischen den Konfessionen auch in der Union verschoben habe. "Früher war ein katholischer Arbeitskreis nicht so notwendig, weil das Land geteilt war und sich die Katholiken im Westen befanden. Es kommt jetzt darauf an, dass das katholische Element in der Politik wieder stärker Fuß fasst." Lohmann zufolge hat der AEK bereits mehr als 600 Mitglieder und werde mit täglichen Anfragen im zweistelligen Bereich konfrontiert. "Wir werden von Tag zu Tag größer." Von den insgesamt 521149 Mitgliedern der CDU sind 256721 katholisch und 165369 evangelisch. Dem EAK gehören alle protestantischen Mitglieder von CDU und CSU an. Das sind 203000.
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