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WAZ: Smog-Alarm vor 25 Jahren - Wichtiges Signal. Kommentar von Wilfried Beiersdorf

Geschrieben am 17-01-2010

Essen (ots) - Dass man heute im Ruhrgebiet wieder durchatmen kann,
hat viele Gründe. Die reichen vom Niedergang der Montanindustrie bis
hin zur Umwelttechnik, mit der schlaue Unternehmer viel Geld machen
können. Der Smog-Alarm von 1985 ist für diese Entwicklung ein
wichtiges Signal.

Im Wirtschaftswunder-Jahrzehnt direkt nach dem Krieg galt der
Slogan "Hauptsache, der Schornstein raucht!" Tote und Kranke durch
die verdreckte Luft wurden einfach ausgeblendet. Erst als die im
Ruhrgebiet sowieso überdurchschnittlich hohe Zahl von Rachitis-,
Lungenkrebs- und Leukämie-Kranken gigantisch zunahm, machte
SPD-Kanzlerkandidat Willy Brandt 1961 daraus ein Wahlkampfthema.
Legendär ist seine Forderung: "Der Himmel über dem Ruhrgebiet muss
wieder blau werden."

Doch die SPD musste auf die Regierungsverantwortung noch lange
warten. Die Grünen kamen erst zwei Jahrzehnte später. Fast 25 Jahre
lang geschah nur wenig Konkretes. Bis sich die Politik immerhin zur
Smog-Verordnung durchringen konnte. Erst innerhalb der dann folgenden
25 Jahre kam die Umweltpolitik richtig in die Gänge. Und so wirkt der
Alarm vom 18. Januar 1985 heute - zum Glück - wie ein Ereignis aus
einer anderen Welt.

Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/55903
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_55903.rss2

Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-6528
zentralredaktion@waz.de


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