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Neues Deutschland: Unverzichtbar

Geschrieben am 24-01-2010

Berlin (ots) - Über die Rolle von Personen in der Geschichte,
namentlich der eigenen, ist in der internationalen Linken schon viel
gestritten worden. Häufig diente die These, dass es nicht Einzelne,
sondern die Massen seien, die das politische Rad drehen, nur dazu,
diese als Individuen gering zu schätzen - um ihnen in der Summe die
bloße Gefolgschaft von einem oder doch wenigen großen Chefs
zuzuweisen. Mit dieser Sichtweise hat die Linke, bis in ihre
antiautoritären Verästelungen hinein, eigenen Schiffbruch erlitten,
wie auch darüber hinaus viel Unfug angestellt. Es bleibt wohl ein nie
endender Prozess, eine demokratische linke Kultur zu entwickeln (und
immer wieder neu zu erstreiten), die der Hervorhebung politischer
Führungspersönlichkeiten und der Beachtung der Ideen und Initiativen
der vielen Einzelnen gleichermaßen gerecht wird und sie in ein
fruchtbares, doch nie fertiges Verhältnis parteilicher Willensbildung
setzt.
 Nun verlässt mit Oskar Lafontaine jemand die Chefetage der
LINKEN, den (von ihm gar nicht widersprochen) der Ruf begleitete,
spürbar »chefiger« als andere zu sein. Wer da von einer Zäsur redet,
hat Recht - er selbst auch, als er wenige Tage zuvor bereits darauf
einstimmte, dass es vor allem die politischen Inhalte sind, die
seiner Partei unverzichtbar sein müssen. Mit dieser Botschaft hat
Lafontaine sich in einer Weise zurückgenommen, die die weiteren
Debatten auf das orientiert, was vorrangig nötig ist, um die LINKE
nicht aus der Erfolgsbahn zu schleudern.

Originaltext: Neues Deutschland
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Pressekontakt:
Neues Deutschland
Redaktion

Telefon: 030/2978-1715


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