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Rheinische Post: Kommentar: Das legale Kassen-Kartell

Geschrieben am 26-01-2010

Düsseldorf (ots) - Was unterscheidet eine Krankenkasse von einem
Kaffeeröster? Sie verkaufen nicht nur unterschiedliche Produkte, für
sie gelten leider auch unterschiedliche Spielregeln. Kaffeeröster
dürfen Preise nicht absprechen. Tun sie es doch, kann das Kartellamt
saftige Strafen verhängen und die überhöhten Preise verbieten. Das
geht bei Kassen nicht. Schuld daran ist die große Koalition. Sie hat
einen Einheitsbeitrag verordnet, der den Wettbewerb im Keim erstickt,
und sie hat Zusatzbeiträge erlaubt, ohne die Kassen dem
Wettbewerbsrecht zu unterwerfen. Kein Wunder, dass viele nun die
Chance nutzen, in konzertierter Aktion Millionen extra zu verlangen.
Gerade bei Anbietern wie der DAK würde es sich lohnen, genau
hinzusehen. Denn eigentlich wurden Kassen wie sie, die viele Kranke
versichern, durch die jüngste Reform des Finanzausgleichs besser
gestellt. Wieso braucht gerade die DAK zusätzliches Geld? Zu teure
Verwaltung? Zu schlecht gewirtschaftet?
Um mutmaßliche Kartelle zu bekämpfen, müssen die
Krankenversicherungen dem Wettbewerbsrecht unterworfen werden, zumal
ihre Mitglieder meist zwangsweise versichert sind und nicht wie
Kaffee-Kunden einfach verzichten können. Doch das kann nur ein erster
Schritt sein. Einheits- und Zusatzbeitrag gehören abgeschafft, die
Kassen müssen sich endlich dem Wettbewerb stellen.

Originaltext: Rheinische Post
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30621
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_30621.rss2

Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303


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