Lausitzer Rundschau: Mehr als ein Einzelfall Zur Deutschen Bahn und ihren zahlreichen Problemen
Geschrieben am 28-01-2010 |
Cottbus (ots) - Was ist nur los bei der Deutschen Bahn? Wieder einmal hat eine Schaffnerin ein Kind aus dem Zug geworfen, bei minus 20Grad, weil ihm zwei Euro zum korrekten Fahrpreis gefehlt haben. Ein unglaubliches Fehlverhalten der Bahnmitarbeiterin, der es offenbar an viel Herz und Verstand gemangelt hat. Dabei könnte man es belassen, wenn es sich um einen bedauerlichen Einzelfall handeln würde. Dem ist aber nicht so. Mehrfach haben in der Vergangenheit Bedienstete in dieser Form überreagiert und so Leib und Leben von Kindern gefährdet. Immer wieder zeigt sich die Unternehmensspitze anschließend entsetzt und droht mit arbeitsrechtlichen Konsequenzen. Schön und gut, das reicht aber nicht. Die Häufigkeit der Vorfälle lässt den Rückschluss zu, dass irgendetwas im Umgang des Konzerns mit seinen Angestellten nicht stimmt. Darauf sollte die Bahnführung endlich auch einmal ihr Augenmerk legen - ein kritisches Hinterfragen der eigenen Unternehmenskultur ist geboten, damit sich solche schlimmen Fälle nicht wiederholen. Umso mehr, als der neuerliche Vorfall ins Gesamtbild passt, das der Konzern derzeit abliefert: In Berlin herrscht seit Monaten das große S-Bahn-Chaos, ein Ende ist nicht in Sicht. Ihre ICE-Flotte hat die Bahn mal mehr, mal weniger im Griff, und geschickt werden nun auch noch vermeintliche Streichlisten von Eisenbahnprojekten lanciert, um den Finanzierungsdruck auf die Politik zu erhöhen. Es liegt viel im Argen bei der Deutschen Bahn, so viel steht fest. Und der Eigentümer Bund? Von ihm hört man zu alledem viel zu wenig.
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