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Massenprotest gegen Röttgens Rotstift / Bundesweite Aktionen der Solarwirtschaft

Geschrieben am 04-02-2010

Berlin (ots) - Dem Aufruf des Bundesverbandes Solarwirtschaft
(BSW-Solar), gegen die Kürzungspläne von Bundesumweltminister Norbert
Röttgen (CDU) zu protestieren, sind heute tausende Beschäftigte der
Solarbranche gefolgt. Mehr als 35 Unternehmen mit insgesamt über
20.000 Mitarbeitern appellierten mit zahlreichen Kundgebungen und
Protestaktionen an die Bundesregierung, ihre wirtschaftliche Existenz
nicht zu gefährden und am Solarstandort "Made in Germany"
festzuhalten.

"Der massenhafte Protest zeigt, wie groß die Ängste bei den
Beschäftigten sind, durch die völlig überhöhten Kürzungspläne des
Umweltministers ihren Arbeitsplatz zu verlieren", erklärte BSW-Solar
Geschäftsführer Carsten Körnig.

An mehreren Solar-Standorten, unter anderem in Berlin, Dresden,
München, Hamburg, Köln, Nürnberg, Jena, Frankfurt an der Oder,
Erfurt, Alzenau, Arnstadt, Neckarsulm und Thalheim demonstrierten
Angestellte, Facharbeiter und Handwerker der Solarbranche gegen den
Kahlschlag bei der Solarförderung.

Prominente politische Unterstützung bekam die Solarbranche unter
anderem in Thüringen. Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht
(CDU) sagte: "Es geht darum, einen politischen Fehler auf Bundesebene
zu vermeiden." Die Regierungschefin sprach vor rund 500
demonstrierenden Beschäftigten in Arnstadt.

Im "Solar Valley Germany", einem der Cluster der Branche in
Europa, machten Mitarbeiter von Sovello, Q-Cells, Solibro, Calyxo und
CSG Solar lautstark und auf Transparenten ihrem Unmut Luft. Im Raum
Erfurt demonstrierten über tausend Beschäftigte der dort ansässigen
Solar-Unternehmen. Dort waren die Firmen Bosch Solar Energy, Sunways,
Masdar PV, PV Crystalox und Asola an verschiedenen Aktionen
beteiligt.

In Sachsen beteiligten sich bei SolarWorld in Freiberg hunderte
Mitarbeiter an einer Kundgebung und schlossen symbolisch für einige
Stunden die Werkstore. Das Unternehmen beschäftigt an diesem Standort
rund 1.500 Menschen. In Dresden beteiligten sich etwa 100 Mitarbeiter
des Modulherstellers Solarwatt an einer Protestaktion.

Sowohl in Jena als auch in Alzenau protestierten die Mitarbeiter
von Schott Solar. Allein in dem unterfränkischen Alzenau arbeiten gut
650 Schott-Mitarbeiter. Sie fürchten um ihre Jobs, sollte die
Bundesregierung die Solarförderung tatsächlich erneut kürzen. In
Neckarsulm demonstrierten etwa tausend Mitarbeiter des
Wechselrichterherstellers Kaco und ihre Familien.

Die Firmen Conergy und First Solar, die moderne Fabriken für die
Produktion von Solarmodulen in Frankfurt (Oder) aufgebaut haben und
zusammen über 1.000 Mitarbeiter beschäftigen, haben sich ebenfalls
gegen eine zu rasche und überhöhte Senkung der Solarförderung
ausgesprochen: "Röttgens Regulierungspläne", so Mathias Kamolz,
technischer Geschäftsführer der Conergy Solarfabrik, "gefährden die
gesunde Entwicklung der gesamten deutschen Branche. Die dort
vorgeschlagenen Absenkungen kommen zu schnell und zu drastisch. Das
gleicht einer Regulierung mit dem Vorschlaghammer."

Die Mitarbeiter der Berliner Sulfurcell Solartechnik schlossen
sich ebenfalls dem Protest an. "Hochinnovative deutsche
Solarunternehmen, die ständig an der Weiterentwicklung neuer
Technologien arbeiten, benötigen langfristige Planungssicherheit und
einen stabilen Markt. Dazu darf die Solarförderung nicht sprunghaft
reduziert werden, sondern sollte in verkraftbaren Jahresschritten
zurückgeführt werden", so Dr. Nikolaus Meyer, Geschäftsführer und
Gründer der Sulfurcell Solartechnik.

Unterstützt wurden die Protestaktionen von Umwelt- und
Klimaschutzorganisationen sowie Handwerksverbänden und den
Gewerkschaften. Parteiübergreifend folgten auch mehrere Bundes- und
Landespolitiker dem Protestaufruf.

Verlässliche Rahmenbedingungen für die Solarbranche forderte
Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD). Der Ausbau
der Solarstromerzeugung spiele bei der Schaffung einer ökologischen
Industriegesellschaft eine bedeutende Rolle, so Platzeck.

Die Fraktionsvorsitzende von Bündnis90/Die Grünen Renate Künast
sagte bei einer Protest-Veranstaltung des Berliner Solarunternehmens
Inventux: "Der Bundesumweltminister Herr Röttgen hält Sonntagsreden
und danach praktiziert er einen Kahlschlag."

Originaltext: Bundesverband Solarwirtschaft
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/15347
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_15347.rss2

Pressekontakt:
Bilder von den Aktionen finden Sie auf unserer Kampagnen-Webseite:

http://www.solar-made-in-germany.de/aktionstag/

Bundesverband Solarwirtschaft e.V.
David Wedepohl
Tel. 030 29 777 88 - 30
Email: wedepohl@bsw-solar.de
URL www.solarwirtschaft.de


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