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RNZ: Rhein-Neckar-Zeitung, zu: FDP

Geschrieben am 05-02-2010

Heidelberg (ots) - Der Hysterie des demoskopischen Zahlenzaubers
sind kleine Parteien stärker ausgeliefert als große. Im Falle der FDP
ist die virtuelle Demontage durch die Momentaufnahmen der
Wählerstimmungen so eklatant, dass sie den Zentralnerv der
Westerwelle-Partei treffen. Der grandiose Übermut weicht dem flauen
Gefühl beim Anblick davonschwimmender Felle.
Was hat die FDP falsch gemacht? Sie hat politische Speckseiten ins
Schaufenster gehängt, die sie nicht oder nur stückweise liefern kann.
Aber dass die Partei hinsichtlich ihrer Steuerversprechen oder beim
Umbau des Gesundheitssystems tatsächlich anstrebt, was mit den beiden
anderen Partnern jetzt nicht zu machen ist, sorgt für Streit und
vergrault auch jene Wähler, die ihre Stimmen von der Union zur FDP
umgeschichtet haben.
Ohne den dauerhaft dienstreisenden Westerwelle funktioniert die
Erfolgsgeschichte aber nicht, dafür war und ist die Personaldecke der
Partei zu dünn. Denn diese Politik, auch wenn sie nur aus Einstiegen
besteht, ist erklärungsbedürftig. Dagegen stehen - und arbeiten -
zwei im Zweifel zu Populismus und Hasenfüßigkeit neigende Partner.
Und eine Kanzlerin, die selten verrät, was sie selbst für richtig
hält, bevor die Windrichtung feststeht.

Originaltext: Rhein-Neckar-Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/66730
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_66730.rss2

Pressekontakt:
Rhein-Neckar-Zeitung
Manfred Fritz
Telefon: +49 (06221) 519-0


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