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Neues Deutschland: Zu loben

Geschrieben am 10-02-2010

Berlin (ots) - Freiwillig ist man eingestiegen in einen steil
abfallenden Saal, mit Stufen zum Stolpern, stickig-warmer Luft. Sitzt
in unbequemer Enge, starrt auf eine 16 mal 9 Meter große Wand, hält
die Luft an, plötzlich getaucht in Dunkelheit. Sitzt ohne
Ellenbogenfreiheit, zusammengepfercht mit Nachbarn, die man nicht
kennt oder die man sonst nicht riechen kann oder mag. Warum? Was
erhofft man sich? Man sitzt im Kino, allein mit einem Film, und ist
doch Teil eines Ganzen. Ist Part einer Gruppe Reisender in andere
Welten, in anderer Menschen Leben. Ist unter Gleichgesinnten, deren
Neugier auf Film der eigenen ähnlich ist. Sinn dieses Zusammenseins
für wenige Stunden ist auch: ein Erlebnis von Gemeinschaft unter
einem »wirtlich Dach«, wofür alle »von fernher« gezogen kamen: Heute
beginnen die 60. Internationalen Filmfestspiele von Berlin.

Toll ist die Berlinale mit ihren Bären-Wettkämpfen, die das Publikum
mitfiebernd begleitet, sie ist das größte Besucherfestival der Welt.
Denn über die knapp zwei Dutzend offiziellen Wettkämpfer hinaus
zeigen die Jubiläums-Festspiele rund 400 Filme nicht bloß für
professionelle Kreise. Sie bieten über 250 000 Karten zum
Eintritt in die Filmvorführungen für jedermann. Kurz ist die
Berlinale, sie dauert elf Tage (und zehn Nächte) - eigentlich
schade.

Aber wie sagte schon der alte Medienwissenschaftler Johann
Wolfgang Goethe? »Löblich wird ein tolles Streben, wenn es kurz ist
und mit Sinn.« Na, dann los!

Originaltext: Neues Deutschland
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Pressekontakt:
Neues Deutschland
Redaktion

Telefon: 030/2978-1715


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