Deutsches Glücksspielmonopol: EU-Kommission setzt Vertragsverletzungsverfahren fort - Kommissar Barnier will einheitliche Regelung in Europa vorantreiben
Geschrieben am 11-02-2010 |
Hamburg (ots) - Der neue EU-Kommissar für Binnenmarkt, Michel Barnier, hat heute vor dem Europäischen Parlament bekräftig, die laufenden Vertragsverletzungsverfahren gegen Glücksspielmonopole in Mitgliedsstaaten wie Deutschland fortsetzen zu wollen. Deutlich wies er darauf hin, dass das Urteil des Europäischen Gerichtshofes (EuGH) im Fall "Liga Portugesa" vom 08.09.2009 nichts an der generell kritischen Beurteilung der Glücksspielmonopole durch die EU-Kommission geändert habe. Barnier kündigte zudem an, dass er unabhängig von den laufenden Verfahren eine Annäherung der Regelungen der Glücksspielmärkte in Europa vorantreiben werde. Hierzu wird seine Kommission, nach Anhörung der Mitgliedstaaten im Herbst ein politisches Strategiepapier vorlegen.
"Die Äußerungen Kommissar Barniers sind eine klare Warnung; Santa Casa ist kein Freibrief für Monopole. Die erheblichen Bedenken der Kommission am Glücksspielstaatsvertrag bestehen weiter." so Norman Faber, Präsident des Deutschen Lottoverbandes.
Die EU-Kommission hatte nur vier Wochen nach Einführung des Staatsvertrages zum 01.01.2008 ein Vertragsverletzungsverfahren gegen Deutschland eingeleitet.
In Deutschland ist nach Einführung des Glücksspielstaatsvertrages ein Rechts-Chaos mit über eintausend Verfahren entstanden. Gewerbliche Spielvermittler wurden zur Einstellung oder Umstellung ihres Geschäfts gezwungen oder sind ins europäische Ausland vertrieben worden. In Folge des Glücksspielstaatsvertrages, insbesondere des Internetverbotes, durch Werbeverbote und weitere Vertriebsbeschränkungen sind die Umsätze aus Lotterien, Wetten und Spielbanken nach aktuellen Informationen um jährlich mehr als 2,5 Mrd. Euro (über 22%) eingebrochen. Kumuliert werden die Länder bis 2011 somit rund 11 Milliarden Euro Umsatz und damit 5 Milliarden Euro Steuern und Zweckerträge verlieren.
Ungeachtet des laufenden Vertragsverletzungsverfahrens gegen die Bundesrepublik gibt es in den Bundesländern inzwischen einen parteiübergreifenden Konsens, dass der Glücksspielstaatsvertrag dringend überarbeitet werden und in Übereinstimmung mit dem nationalen Verfassungsrecht sowie dem europäischen Gemeinschaftsrecht gebracht muss. Der Deutsche Lottoverband wird sich konstruktiv an diesem Prozess beteiligen.
Originaltext: Deutscher Lottoverband (DLV) Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/63869 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_63869.rss2
Pressekontakt: Deutscher Lottoverband 040 - 89 00 39 69 info@deutscherlottoverband.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
251436
weitere Artikel:
- Brähmig: Koalition stellt Vertriebenen-Stiftung auf neue Grundlage - Dank an Steinbach Berlin (ots) - Anlässlich der heutigen Vereinbarung zwischen den Koalitionsfraktionen, der Bundesregierung und dem Bund der Vertriebenen zur "Stiftung Flucht, Vertreibung, Versöhnung" erklärt der Vorsitzende der Gruppe der Vertriebenen, Flüchtlinge und Aussiedler der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Klaus Brähmig MdB: Die Koalition macht mit der heutigen Vereinbarung die "Stiftung Flucht, Vertreibung, Versöhnung" zu einem gemeinsamen Projekt und stellt das Gedenkvorhaben des Bundes zu Flucht und Vertreibung auf eine neue Grundlage. Großer mehr...
- Uhl: Datenskandal bei der BKK Gesundheit umfassend aufklären Berlin (ots) - Anlässlich der Datenverstöße bei der BKK Gesundheit erklärt der innenpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Dr. Hans-Peter Uhl MdB: Die jetzt bekannt gewordenen Datenverstöße bei der BKK Gesundheit sind von den zuständigen Stellen unverzüglich aufzuklären. Sollte es zutreffen, dass die Gesundheitsdaten von Hunderttausenden von Mitgliedern dieser Krankenkasse auf fahrlässige Weise in falsche Hände gelangt sind, sind die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen. Der Gesetzgeber wird bei diesem Anlass dafür mehr...
- Kölner Stadt-Anzeiger: Neue schwere Mängel beim Kölner U-Bahn-Bau Stadt prüft Baustelle auf Einsturzgefahr Köln (ots) - Köln. Die Mängel beim Bau der Kölner U-Bahn sind weitaus schwerwiegender, als bisher bekannt wor den ist. Wie der "Kölner Stadt-Anzeiger" in seiner Ausgabe vom Freitag berichtet, fehlen an einer innenstädtischen Baugrube deutlich mehr als die Hälfte der zu Befestigung der Außenwände notwendigen Eisenbügel. Am Donnerstagnachmittag wurde mitten im Treiben der Weiberfastnachts-Jecken die Baugrube von Fachleuten des Tüv, der Kölner Verkehrs-Betriebe und der Bauunternehmen auf ihre Standfestigkeit geprüft. Akute Einsturzgefahr mehr...
- Der Tagesspiegel: Innenministerium: Krieg in Afghanistan hat keine Folgen für Polizeieinsatz Berlin (ots) - Berlin - Die Feststellung eines bewaffneten Konflikts in Afghanistan durch Außenminister Guido Westerwelle hat nach Ansicht der Bundesregierung keine Folgen für den dortigen Polizeieinsatz. "Die neue völkerrechtliche Bewertung hat keine Auswirkungen auf den Einsatz der Polizisten von Bund und Ländern", sagte ein Sprecher des Innenministeriums dem Tagesspiegel (Freitagsausgabe). "Die Beschlüsse der Innenministerkonferenz vom Juni und Dezember 2009, wonach der Einsatz von Polizeibeamten in Afghanistan nur in einem militärisch mehr...
- Ostsee-Zeitung: OSTSEE-ZEITUNG Rostock zu Griechenland/EU Rostock (ots) - Natürlich sind die Griechen an ihrer Misere erstmal selbst schuld. Der Staat war für viele von ihnen wie eine Kuh im Himmel, die auf Erden gemolken wurde. Schon Goethe sagte etwas neidvoll: "Unter allen Völkerschaften haben die Griechen den Traum des Lebens am schönsten geträumt." Doch dieser Traum ist ausgeträumt. Die sozialen Einschnitte werden jetzt um so tiefer und schmerzvoller sein: Löhne werden fallen, Steuern steigen, Renten sinken. Doch die Griechenland-Krise ist mehr als nur der Ausdruck nationalen Versagens. mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|