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WAZ: Bürger geben Waffen zurück - Ein Teilerfolg - Leitartikel von Theo Schumacher

Geschrieben am 14-02-2010

Essen (ots) - Die Bilanz kann sich sehen lassen - aber entwaffnend
ist sie nicht. Immerhin hat die gut fünfmonatige Amnestie nach dem
Blutbad von Winnenden dazu beigetragen, das anonyme Waffenarsenal in
privaten Haushalten zu lichten.
Dass NRW mit 62.000 abgegebenen Schusswaffen im vergangenen Jahr
deutlich vor den anderen Ländern liegt, ist für das einwohnerstärkste
Land fast selbstverständlich. Nachdenklich stimmen muss allerdings,
wie viele Pistolen und Gewehre unbeaufsichtigt auf Dachböden und in
Kellern herumliegen. Deshalb ist jede illegale Waffe, die aus dem
Verkehr gezogen wird, ein Teilerfolg. Man hüte sich aber vor dem
naiven Glauben, eine Amnestie bringe auch die kriminelle Szene dazu,
das Gute in sich zu entdecken und ihre Waffen freiwillig bei der
Polizei abzuliefern.
Eine nachhaltige Verschärfung der Waffengesetze bleibt ebenfalls auf
der Tagesordnung. Es war richtig, die Amnestieregelung nicht zu
verlängern. Der Staat kann nicht dauerhaft seine Gesetze außer Kraft
setzen, ohne sie zu konterkarieren. Und er muss mit gutem Beispiel
vorangehen. Wenn etwa NRW ausrangierte Polizeiwaffen in die USA
verkauft anstatt sie zu verschrotten, ist das der falsche Weg.

Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/55903
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_55903.rss2

Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-6528
zentralredaktion@waz.de


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