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Rheinische Post: Die Rückkehr des schrillen Guido

Geschrieben am 14-02-2010

Düsseldorf (ots) - von Sven Gösmann

Man muss es tragisch nennen, wie die FDP und ihr Vorsitzender sich
wenige Monate nach dem größten Wahltriumph ihrer Geschichte
verrennen. Um so mehr, als die Expertise von Guido Westerwelle
zutrifft, dass unser Sozialstaat dabei ist, sich und seine
steuerzahlenden Bürger zu überfordern.
Jedoch: Die Liberalen und ihr Vormann scheitern nicht zum ersten Mal
an Stilfragen, platter gesagt: Auch in der Politik macht der Ton die
Musik. Nachdem die FDP es erst in jüngster Vergangenheit durch solide
Oppositionsarbeit im Bund und berechenbares Verhalten in
Länderregierungen vermochte, ihr Image als "Spaß-Partei der
Besserverdienenden" abzustreifen, malträtiert Westerwelle verbal die
Nervenstränge der Deutschen. In Panik ob des Liebesentzugs in den
Umfragen verfällt er unangebrachterweise in die Tonlage seiner
Oppositionsführerzeit: Für einen Außenminister und Vizekanzler jedoch
ist er die entscheidende Spur zu kraftmeierisch im Auftritt, zu
schrill in der Wortwahl, zu mimosenhaft-verbissen in der Diskussion.
Dass sich sein Parteivize Andreas Pinkwart, der plötzlich die
Fünf-Prozent-Hürde in Düsseldorf von unten sieht, davon distanziert,
ist der Griff der besonnenen Liberalen nach der Notbremse. Nur ist
Parteifeind Pinkwart leider keiner, auf den Westerwelle hört.

Originaltext: Rheinische Post
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30621
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Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2304


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