Lausitzer Rundschau: Zwei auf Konfliktkurs Die USA, China und der Dalai Lama
Geschrieben am 14-02-2010 |
Cottbus (ots) - Jetzt traut er sich endlich, nach vielen vergeblichen Umarmungsversuchen. Der amerikanische Präsident empfängt den Dalai Lama im Weißen Haus und erwartungsgemäß schäumt das Politbüro. Dass es ausgerechnet in der Menschenrechtsfrage zur überfälligen Auseinandersetzung mit der immer arroganter agierenden chinesischen Führung kommt, lässt hoffen. Barack Obama könnte mithilfe des Dalai Lama außenpolitisch wieder etwas von der Glaubwürdigkeit zurückgewinnen, die ihn zum Hoffnungsträger machte.Das Verhältnis der von ihm geführten Regierung zu den Machthabnern in Peking war bislang geprägt von der Erwartung, Angebote zur Kooperation würden honoriert. Deswegen auch lief der erste Besuch Obamas in Peking ganz nach den Regiewünschen der Chinesen ab. Tatsächlich aber haben diese vorsichtigen Annäherungsversuche wenig Ertrag gebracht. Dies hängt nicht zuletzt damit zusammen, dass es zwischen den globalen Ambitionen der USA und Chinas große Unterschiede gibt. Washington versteht sich als Führungsmacht einer Vielzahl von freien Nationen, Peking ist bei seinen außenpolitischen Anstrengungen nach wie vor und ganz in der Tradition des Landes vor allem darauf bedacht, innenpolitische Ziele abzusichern. Und da das Reich der Mitte eine Diktatur ist, muss dies fast schon zwangsläufig zu Konflikten führen.
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