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WAZ: Machtkampf der Linken - Selbstblockade - Leitartikel von Rolf Potthoff

Geschrieben am 15-02-2010

Essen (ots) - Wer immer sich der Mitte zugehörig fühlt, den
Konservativen oder Liberalen, und eine gewisse Abneigung gegen die
Linke hegt, kann sich gelassen zurücklehnen und den Dingen ihren Lauf
lassen: Die Linkspartei ist dabei, sich in verschiedenste Macht- und
Interessengruppen zu atomisieren.
Lafontaine war autoritär, selbstbezogen und der puren Ideologie wegen
kaum zu Kompromissen bereit. Er war deswegen umstritten, abgelehnt,
gar gehasst. Und dennoch hielt er den Laden zusammen und hinterlässt
nun ein Machtvakuum, um das ein immer unverhohlenerer Kampf um
Einfluss und Führung entflammt ist.
Wenn es der Linkspartei nicht beizeiten gelingt, dieses Gezerre und
Gespreize einzudämmen, droht ihr das Schicksal, das auch andere
Protestparteien erlitten: Nach anfänglichen respektablen Wahlerfolgen
verschwanden sie in der Bedeutungslosigkeit.
Vorausgesetzt, die Linkspartei kann ihre verbohrten Ideologen
mäßigen, wäre sie zumindest auf Länderebene ein potenzieller
Koalitionspartner und damit Teil eines linksorientierten
Gegengewichts im Spektrum der Parteien. Wenn die Linke das sein will,
wird sie sich auf ein Ende ihrer Machtgefechte besinnen müssen.

Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/55903
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_55903.rss2

Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-6528
zentralredaktion@waz.de


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