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WAZ: Minister wollen mehr Stellen - Legitime Wünsche - Leitartikel von Daniel Freudenreich

Geschrieben am 15-02-2010

Essen (ots) - Der Haushaltsentwurf klingt im ersten Moment
brisant. Knapp 1000 neue Stellen fordern die Bundesminister für ihre
Häuser und die untergeordneten Stellen. Was läge da näher als der
Verdacht, dass Rösler, Röttgen und Co. ihre Getreuen mit lukrativen
Pöstchen versorgen wollen und damit noch mehr Bürokratie erzeugen.
Die Aufregung kann man sich aus mehreren Gründen sparen. Es geht hier
nicht um einen beschlossenen Bundeshaushalt, sondern lediglich um
einen Entwurf. In dieser frühen Wünsch-dir-was-Phase wäre ein
Minister taktisch ziemlich unklug, wenn er nicht offensiv in die
Debatte gehen würde. Frei nach dem Motto: Fordere viel, dann bekommst
du am Ende ein Ergebnis, mit dem du leben kannst. Dass die Minister
angesichts leerer Staatskassen weniger Personal erhalten, als sie
jetzt wollen, liegt auf der Hand. Sollte am Ende auch noch die
pauschale Sparvorgabe greifen, dann wäre die Wunschliste ohnehin
hinfällig.
Die Arbeitsbereiche in Ministerien und Behörden ändern sich. Das
erfordert neues oder zusätzliches Personal. Vor diesem Hintergrund
ist es das gute Recht der Minister, Wünsche anzumelden. Dies gilt
auch für die schwarz-gelbe Regierung - obwohl sie eigentlich
Bürokratie abbauen will.

Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/55903
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_55903.rss2

Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-6528
zentralredaktion@waz.de


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