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Neue OZ: Kommentar zu Pakistan / Terrorismus / Baradar / Festnahme

Geschrieben am 16-02-2010

Osnabrück (ots) - Risse im Taliban-Netzwerk

Die mutmaßliche Festnahme von Mullah Baradar in Pakistan wäre ein
schwerer Schlag für die Taliban in Afghanistan und ein Riesenerfolg
für den US-Geheimdienst. Aber auch für die Diplomatie, denn nun
scheint sich auf Druck Washingtons im pakistanischen Regierungs- und
Sicherheitsapparat die Strömung durchgesetzt zu haben, die
Radikalislamisten nicht als Verbündete, sondern endlich als Bedrohung
für das eigene Land anzusehen.

Während die Armee Islamabads schwere Verluste bei den Kämpfen mit
den Taliban entlang der Grenze zu Afghanistan erleidet, werden die
Extremisten gleichzeitig von Verbündeten innerhalb des pakistanischen
Sicherheitsapparats unterstützt - sehr zum Ärger der afghanischen
Regierung. Offiziell ist Pakistan zwar seit den Anschlägen vom 11.
September 2001 ein enger Partner der USA im Anti-Terror-Kampf, doch
bislang konnte der oberste Rat der Taliban unbehelligt in der
pakistanischen Provinzhauptstadt Quetta residieren. Von dort aus wird
der Guerilla-Krieg gegen die NATO-Soldaten der ISAF in Afghanistan
organisiert.

Gepaart mit der zivil-militärischen Großoffensive und dem
Aussteigerprogramm für Taliban-Mitläufer, wird jetzt der Druck auf
die Führungsebene der Radikalislamisten massiv erhöht. Erste Risse in
ihrem Netzwerk werden bereits sichtbar. Die Botschaft ist klar: Die
USA werden die Krisenregion nicht geschlagen aufgeben. Sollten die
Pakistanis die Zusammenarbeit im Fall des Taliban-Vize Baradar
tatsächlich zur Gewohnheit werden lassen, könnte die Wende am
Hindukusch tatsächlich gelingen.

Originaltext: Neue Osnabrücker Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58964
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Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207


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