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BDU-Marktstudie "Facts & Figures zum Beratermarkt 2009/2010" / Unternehmensberater erwarten 2010 eine wieder anziehende Branchenkonjunktur

Geschrieben am 23-02-2010

Düsseldorf/Bonn (ots) - BDU-Präsident Antonio Schnieder: "Viele
Firmen müssen ihre Geschäftsmodelle anpassen oder komplett neu
ausrichten" - Krisenjahr 2009 drückte den Gesamtumsatz der
Unternehmensberatungsbranche ins Minus

Nach einem schwierigen Jahr 2009 erwarten die deutschen
Unternehmensberater im laufenden Jahr wieder ein anziehendes
Projektgeschäft. Knapp drei viertel der
Unternehmensberatungsgesellschaften gehen für das Jahr 2010 von einem
Umsatzplus aus. Die Prognose für die Wachstumsrate liegt bei fünf
Prozent. 2009 konnte sich die Consultingbranche allerdings dem
gesamtwirtschaftlichen Negativtrend nicht entziehen. Sie verzeichnete
infolge einen Umsatzrückgang von - 3,1 Prozent auf 17,6 Milliarden
Euro (2008: 18,2 Milliarden Euro). Von 2005 bis 2008 hatten die
Consultants noch mit teils zweistelligen Wachstumsraten geglänzt.
Dies meldete der Bundesverband Deutscher Unternehmensberater (BDU)
bei seiner heutigen Jahrespressekonferenz in Düsseldorf auf Basis der
Marktstudie "Facts & Figures zum Beratermarkt 2009/2010". Für die
Auswertung der BDU-Studie wurden die Zahlen und Einschätzungen von
knapp 1.000 Unternehmensberatungsgesellschaften berücksichtigt.

"Die Stimmung in der Branche hat sich seit Beginn des dritten
Quartals 2009 wieder langsam verbessert. Aufgrund der vielfältigen
Anforderungen durch die Finanz- und Wirtschaftskrise müssen viele
Firmen ihre Geschäftsmodelle anpassen oder komplett neu ausrichten.
Aber auch das Thema Kosteneffizienz wird die Industrie und Wirtschaft
weiter beschäftigen", sagte BDU-Präsident Antonio Schnieder.
Weiterhin erwarten die Unternehmensberater eine stärkere Nachfrage
nach Beratungsleistungen durch einen schwungvolleren Markt für
Fusionen und Unternehmenskäufe (M&A-Geschäft). Schnieder hierzu
weiter: "Der Zeitpunkt für Übernahmen ist 2010 günstig. Unternehmen,
die hier vorausschauend handeln, verschaffen sich einen klaren
Wettbewerbsvorteil." Nach Einschätzung der Studienteilnehmer werden
die Klienten zukünftig eine stärkere Kombination von Fach- und
Prozessberatung, die so genannte Komplementärberatung, nachfragen.

Mittlere Berater optimistischer

Für 2010 liegt das durchschnittlich erwartete Unternehmenswachstum
im Gesamtmarkt bei + 5,5 Prozent. Zurückhaltender fällt die
Umsatzprognose bei den großen Beratungsunternehmen über 45 Millionen
Euro Umsatz mit + 4,0 Prozent aus. Hier dürfte sich ausgewirkt haben,
dass diese Marktteilnehmer im Jahr 2009 das höchste Umsatzminus zu
verzeichnen hatten und daher das laufende Geschäftsjahr eher
vorsichtig planen. Hingegen zeigen sich die Unternehmensberatungen in
der Umsatzklasse 1 bis 2,5 Millionen Euro Umsatz mit einer Prognose
von acht Prozent plus besonders optimistisch.

Eine Nachfragedynamik erwarten die Unternehmensberater vor allem
aus der TIMES-Branche (Telekommunikation, IT u.a.), der Chemie- und
Pharmabranche sowie von den Finanzdienstleistern. Nur wenige Impulse
werden laut den Studienergebnissen von den Klienten aus dem Fahrzeug-
und Maschinenbau ausgehen.

Einen Personalabbau sehen 2010 nur wenige Beratungsunternehmen
vor. Im Gegenteil: Analog zu den verbesserten Geschäftserwartungen
und Wachstumsprognosen planen die Consultingunternehmen weitere
Personaleinstellungen. Knapp die Hälfte der großen
Unternehmensberatungsgesellschaften wollen zusätzlich Berater
einstellen. Bei den Marktteilnehmern zwischen 2,5 und 45 Millionen
Euro Umsatz liegt der Anteil sogar bei rund 70 Prozent.

Umsatzminus im Jahr 2009

Besonders in den ersten beiden Quartalen 2009 war die
Zurückhaltung der Klienten bei der Projektvergabe deutlich spürbar.
Die kleineren Beratungsfirmen konnten ihren Umsatz weitestgehend
stabil halten. Da sie stärker mit freien Beratern zusammenarbeiten,
waren sie in der Lage, schneller auf eine veränderte Nachfrage zu
reagieren und die Kostenseite zu entlasten. Hingegen hatte das
Krisenjahr 2009 bei den Unternehmensberatungen mit mehr als 45
Millionen Euro Umsatz ein durchschnittliches Umsatzminus von fünf
Prozent zur Folge. Diese Marktteilnehmer waren überproportional davon
betroffen, dass besonders Konzern-Klienten größere Projekte auf den
Prüfstand gestellt haben.

Die Auswirkungen der Finanz- und Wirtschaftskrise haben 2009 auch
spürbar die Nachfrage nach Beratungsleistungen in wichtigen
Klientenbranchen beeinflusst. Zum zweiten Mal in Folge sank der auf
das `Verarbeitende Gewerbe` entfallende Anteil am
Consulting-Branchenumsatz auf nun 31,6 % im Jahr 2009 (2008: 33,8 %
und 2007: 34,4 %). Dies entspricht einem Umsatz von insgesamt 5,56
Milliarden Euro (2008: 6,15 Milliarden Euro). Der Umsatzanteil des
Fahrzeugbaus ging von 13,0 % im Jahr 2008 auf 11,6 % im Jahr 2009
zurück, der im Maschinenbau sank im Vergleichszeitraum von 7,1 % auf
6,5 %.

Der Umsatz der Branche verteilte sich 2009 auf die einzelnen
Beratungsfelder wie folgt: Auf die Organisations- und Prozessberatung
entfielen 43,0% (2008: 44,4%), auf die Strategieberatung 23,7 %
(2008: 23,7%), auf die IT-Beratung 22,8 % (2008: 21,6%) und auf die
Human-Resources-Managementberatung 10,5 % (2008: 10,3%).

Hintergrund:

2009 arbeiteten in Deutschland rund 84.600 Unternehmensberater (-
1,1 %) in rund 13.200 Beratungsfirmen (- 2,5 %). Insgesamt waren 2009
über 113.000 Mitarbeiter in der Consultingbranche in Deutschland
beschäftigt. Grundlage der Studie "Facts & Figures zum Beratermarkt
2009/2010" ist eine Marktbefragung des BDU im Dezember 2009/Januar
2010, an der sich knapp 1.000 Beratungsgesellschaften beteiligt
haben. Befragt wurden ausschließlich Beratungsgesellschaften mit
einem substanziellen Umsatzanteil in der klassischen Management- und
IT-Beratung.

Originaltext: BDU Bundesverband Deutscher Unternehmensberater
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/9562
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_9562.rss2

Pressekontakt:
Weitere Informationen erhalten Sie bei:
Bundesverband Deutscher Unternehmensberater BDU e.V., Klaus Reiners
(Pressesprecher)
Zitelmannstraße 22, 53113 Bonn
Tel.: 0228/9161(0)-16 oder 0172/23 500 58, eMail: rei@bdu.de


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