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Mega Cities als Chance für die deutsche Wirtschaft - WORLD ENERGY DIALOGUE - Informations-Plattform zu nachhaltigen Energieversorgungskonzepten für urbane Zentren

Geschrieben am 23-02-2010

Hannover (ots) - Anlässlich der Vorstellung des Programms des
WORLD ENERGY DIALOGUE (WED) auf der HANNOVER MESSE stellt
WED-Chairman Prof. Dr. Klaus Töpfer fest, dass die Welt in einem
"urbanen Jahrtausend" lebt. Die Auswirkungen werden insbesondere
deutlich in den Mega Cities Asiens, die laut UN Habitat, der
zuständigen Organisation der Vereinten Nationen für menschliche
Siedlungen, jährlich um rund Sieben Prozent wachsen. "In China wird
damit gerechnet, dass bis zum Jahr 2030 mindestens 60 Prozent der
Bevölkerung in städtischen Ballungsgebieten leben werden",
kommentiert Töpfer diesen weltweiten Trend vor allen Dingen in den
bevölkerungsreichen Ländern Asiens, in Indien und Afrika.

"Vieles wird dazu gegenwärtig bereits geforscht und diskutiert,
kaum aber beherzt und konsequent in Angriff genommen", kritisiert
Töpfer die noch unzureichende gesellschaftspolitische
Auseinandersetzung und die stockenden Veränderungsprozesse in den
urbanen Zentren. Dabei müssen diese Prozesse nach seiner Überzeugung
so gestaltet werden, dass die urbanen Zentren einerseits ihre
Funktionen für die wirtschaftliche Stabilität, den sozialen Ausgleich
und den gesellschaftlichen Integrationsprozess erfüllen können.
Gleichzeitig müssen sie die ökologischen Auswirkungen von Produktion
und Konsum bewältigen können. Töpfer sieht in den urbanen Zentren
einen Schlüssel für die Wettbewerbsfähigkeit in globalisierten
Märkten: "In Zukunft wird der internationale Wettbewerb stärker als
bisher von der relativen Leistungsfähigkeit städtischer Regionen
bestimmt, deutlich stärker als durch die Wettbewerbsfähigkeit der
Staaten." Den WORLD ENERGY DIALOGUE bewertet Töpfer als eine ideale
Plattform, um im Themenschwerpunkt "nachhaltige
Energieversorgungskonzepte für urbane Zentren" diese zentralen
Zukunftsfragen zu diskutieren.

Dr. Werner Brinker, Vorsitzender des Vorstands der EWE AG,
Oldenburg, bewertet den kommenden Paradigmenwechsel für die
Infrastrukturen der Energieversorgung als eine Antwort auf die
Herausforderungen wachsender urbaner Lebensräume. Dr. Brinker: "Die
Zeiten, in denen so genannte dumme Netze Strom von A nach B
transportierten, laufen aus. Wir brauchen ein intelligentes
Zusammenspiel aller Komponenten in einem Stromnetz: vom Produzenten
bis zum einzelnen Verbraucher." Er sieht die Notwendigkeit zum
verstärkten Einsatz moderner Telekommunikations- und IT-Technologie,
um auf einem virtuellen Marktplatz eine große Menge an Informationen
zwischen Verbrauchern unterschiedlichster Art und dezentralen sowie
zentralen Erzeugungskapazitäten permanent austauschen und intelligent
miteinander verknüpfen zu können.

Elektrofahrzeuge spielen nach Einschätzung von Dr. Brinker künftig
eine herausragende Rolle, um die Mobilitätsanforderungen gerade auch
in städtischen Regionen mit den Klimaschutzzielen zu vereinen. Als
Bestandteil eines Energiemarktplatzes sorgen sie für eine verbesserte
Auslastung des Verteilungsnetzes, können als flexibler
Energiespeicher dienen und tragen so auf effiziente Weise zur
notwendigen Regel- und Ausgleichsenergie bei. Brinker ist überzeugt,
dass die Technologie der intelligenten Netze dem Wirtschaftsstandort
Deutschland einen Technologie- und Wettbewerbsvorsprung verschaffen
kann, wenn in den kommenden Jahren an Standards gearbeitet wird und
Praxiserfahrungen gesammelt werden. "Flankiert werden muss dies durch
pragmatische und lösungsorientierte Vorgaben aus dem politischen
Umfeld", fordert Brinker.

Dr. Andreas Luxa, Senior Consultant der Power Distribution
Division, Siemens Energy Sector, betrachtet die Vielseitigkeit von
Infrastrukturlösungen als die Basis für eine nachhaltige
Stadtentwicklung. Denn 75 Prozent des weltweiten Energieverbrauchs
finden in Städten statt, bei der Reduzierung des CO2-Ausstoßes
spielen urbane Zentren durch ihren Anteil von 80 Prozent an den
weltweiten CO2-Emissionen eine absolut dominante Rolle.

Aufgrund des umfassenden Portfolios sieht sich Siemens nach
Einschätzung von Luxa als Pionier der nötigen Technologien für eine
energieeffiziente und nachhaltige Infrastruktur für Gebäude, Verkehr,
Energie- und Wasserversorgung. Mit Studien wie z. B. dem "European
Green City Index" oder der Untersuchung von "Sustainable
Infrastructure for Cities" am Beispiel von London und München liefert
das Unternehmen konkrete Unterstützung zur notwendigen Priorisierung
von Investitionen.

Bei steigenden Anforderungen an die Infrastruktur betrachtet Luxa
eine zuverlässige Stromversorgung als Eckpfeiler. Luxa beschreibt die
Prioritäten so: "Bei zunehmendem Energiebedarf muss die Verfügbarkeit
elektrischer Energie mit größtmöglicher Energieeffizienz
sichergestellt werden."

Laut einer Siemens-Prognose für die Entwicklung des
Stromverbrauchs bis zum Jahr 2030 wird es hier einen starken Anstieg
geben. Einen durchgreifenden Wandel im Energiemix erwartet Luxa aber
nicht. Entscheidend sei daher, den Mix der verschiedenen
Energieträger stetig zu optimieren und die systemische Optimierung
mit dem intelligenten Stromnetz der Zukunft, dem Smart Grid,
voranzutreiben.

Nach Analysen der Beratungsgesellschaft Booz, Allan & Hamilton
werden die Städte weltweit in den kommenden 25 Jahren rund 27
Billionen Euro in den Ausbau von Wasser-, Elektrizität- und
Transportsystemen stecken. "Wir erwarten vom WORLD ENERGY DIALOGUE,
dass er die zwingend erforderliche Diskussion über die Kernelemente
integrierter Nachhaltigkeits- und Verbundkonzepte für urbane Zentren
vorantreibt", beschreibt Luxa die Zielsetzung für die Veranstaltung
auf der HANNOVER MESSE.

Der WORLD ENERGY DIALOGUE wird im Rahmen der HANNOVER MESSE am 20.
und 21. April ausgerichtet. Erwartet werden Teilnehmer aus aller
Welt, die über den Energiemix der Zukunft sowie länderübergreifende
Energieversorgungskonzepte diskutieren. In Vorträgen und Diskussionen
geht es während des WORLD ENERGY DIALOGUE vor allem um die
Fragestellung, wie erneuerbare Energien und Energieeffizienz als
Kernelemente integrierter Nachhaltigkeits- und Verbund-systeme
weltweit zum Einsatz kommen. Vier Megathemen stehen hierbei im Fokus:
die nachhaltige Energieversorgung für dynamisch wachsende Großstädte
am Beispiel Shanghais, Möglichkeiten der Mobilität in den Städten der
Zukunft, Verbundsysteme für den Energietransport und die Chancen, die
Solarstrom aus Afrika der Welt bieten kann.

"Wir veranstalten den WORLD ENERGY DIALOGUE bereits zum fünften
Mal und haben damit eine für die gesamte Energiewirtschaft bedeutende
Plattform geschaffen. Die sichere und nachhaltige Energieversorgung
ist eine Aufgabe, die nur länderübergreifend gelöst werden kann. Im
Kontext der Energiethemen im Rahmen der HANNOVER MESSE erwarten wir,
dass in diesem Jahr erneut wichtige Impulse vom WORLD ENERGY DIALOGUE
ausgehen werden", sagt Wolfgang Pech, Geschäftsbereichsleiter der
Deutschen Messe AG.

Über die HANNOVER MESSE

Das weltweit bedeutendste Technologieereignis wird vom 19. bis 23.
April 2010 in Hannover ausgerichtet. Die HANNOVER MESSE 2010 vereint
neun Leitmessen an einem Ort: Industrial Automation, Energy, Power
Plant Technology, MobiliTec, Digital Factory, Industrial Supply,
CoilTechnica, MicroNanoTec sowie Research & Technology. Die zentralen
Themen der HANNOVER MESSE 2010 sind Industrieautomation,
Energietechnologien, industrielle Zulieferung und Dienstleistungen
sowie Zukunftstechnologien. Italien ist das Partnerland der HANNOVER
MESSE 2010.

Originaltext: Deutsche Messe AG Hannover
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/13314
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_13314.rss2

Ansprechpartnerin für die Redaktion:
Brigitte Mahnken
Tel.: +49 511 89-31024
E-Mail: brigitte.mahnken@messe.de


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