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Neue OZ: Kommentar zu Frankreich / Russland

Geschrieben am 02-03-2010

Osnabrück (ots) - Geschäfte statt Geschichte

Dmitri Medwedew will bei seinem Besuch in Paris Geschäfte machen
und nicht Geschichte schreiben. Entsprechend pragmatisch ist das
Verhältnis des russischen Präsidenten zu seinem französischen
Amtskollegen Nicolas Sarkozy.
Die ins Spiel gebrachten Begriffe "neue Entente" oder "strategische
Partnerschaft" führen deshalb in die Irre. Medwedew geht es nicht um
historische Anspielungen, sondern um das Hier und Heute. Und da ist
Deutschland für ihn der wirtschaftlich und politisch wichtigere
Partner als Frankreich. Hinzu kommt, dass Angela Merkel im Verhältnis
zu Moskau der Tradition ihres Amtsvorgängers und Putin-Freundes
Gerhard Schröder folgt. Insofern gibt es für Medwedew keinen Grund,
sich jetzt in Paris strategisch umzuorientieren.

Gleichwohl bleibt das Gipfeltreffen aus europäischer Warte heikel.
Grund ist der russische Wunsch, vier moderne französische
Hubschrauberträger zu kaufen. Darüber sollen laut Sarkozy weiter
"exklusive Verhandlungen" geführt werden. Im Baltikum und in
Osteuropa schrillen deshalb politische Alarmglocken. Ob zu Recht oder
zu Unrecht, mag dahingestellt sein. Nur eines ist klar: Darüber
sollte in EU und NATO intensiv gesprochen werden, bevor Sarkozy
vollendete Tatsachen schafft. Sonst würden viel Vertrauen und
Zusammenhalt unter den Partnern zerstört.

Originaltext: Neue Osnabrücker Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58964
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Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207


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