Rheinische Post: Schach in Den Haag
Geschrieben am 12-03-2010 |
Düsseldorf (ots) - von Godehard Uhlemann
Der Rückzug des Chefs der niederländischen Sozialdemokraten aus der Politik drei Monate vor der vorgezogenen Parlamentswahl lässt sich vordergründig als Resignation eines von den Wählern Enttäuschten interpretieren. Immerhin hatte Wouter Bos bei den Kommunalwahlen vor drei Wochen für die von ihm geführte Arbeitspartei herbe Verluste hinnehmen müssen. Die Wähler hatten seinen Austritt aus der Regierungskoalition nicht honoriert, auch wenn der Grund des Bruches der Streit über die Verlängerung des auch bei den Niederländern ungeliebten Afghanistan-Einsatzes war. Der Rücktritt von Bos zeugt von Weitsicht. Er hat offensichtlich erkannt, dass Streit und Machtgeschacher bei den Volksparteien nur die Rechtspopulisten um Geert Wilders stärken, die Niederlande radikalisieren und die Gesellschaft spalten. Wilders greift nach seinen jüngsten Erfolgen nach der Macht. Um das zu verhindern, räumt Bos die Parteispitze und gibt seinem Nachfolger die Möglichkeit, im NRW-Nachbarland erneut eine Koalition mit den Christdemokraten einzugehen. Der stünde die geschrammte Glaubwürdigkeit von Wouter Bos im Weg. Bei all diesen Schachzügen geht es am Ende um die Verhinderung des islamfeindlichen Wilders.
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