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RNZ: Im Dunkel - Kommentar zum Kundus-Untersuchungsausschuss

Geschrieben am 18-03-2010

Heidelberg (ots) - Von Christian Altmeier
Eines wird immer deutlicher: Verteidigungsminister Karl-Theodor zu
Guttenberg macht bei der Behandlung der Kundus-Affäre bei weitem
keine so gute Figur, wie man es von Auftritten des Hoffnungsträgers
der Union gewohnt ist. Selbst wenn ihm der Untersuchungsausschuss
nicht nachweisen kann, dass er den früheren Generalinspekteur
Wolfgang Schneiderhan und Ex-Staatssekretär Peter Wichert nur als
Bauernopfer benutzt hat, um von eigenen Fehlern abzulenken, bleibt
der Minister in der Defensive.
Denn Schneiderhan hat in seiner gestrigen Aussage keinen Zweifel
daran gelassen, dass Guttenberg genügend Informationen besaß, um den
Fall angemessen zu bewerten - wenn er den Rat zu "Zurückhaltung und
Vorsicht" befolgt hätte. Doch offensichtlich preschte der Minister
mit der Bewertung, der Angriff sei "militärisch angemessen" gewesen
vor, ohne sich in den Fall einzuarbeiten - und musste daher alsbald
den Rückzug antreten. Die Schuld suchte er dann bei anderen.
Welche Rolle es aber tatsächlich spielte, ob er den umstrittenen
Feldjäger-Bericht kannte - und ob es an Schneiderhan lag, wenn dies
nicht der Fall war - wird der Ausschuss wohl nicht klären können. Und
dementsprechend auch zu keinem eindeutigen Fazit gelangen. Dabei ist
in das Dunkel der Kundus-Affäre erst ansatzweise Licht gebracht, wie
die Papiere über die "Gruppe 85" zeigen.

Originaltext: Rhein-Neckar-Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/66730
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_66730.rss2

Pressekontakt:
Rhein-Neckar-Zeitung
Manfred Fritz
Telefon: +49 (06221) 519-0


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