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Rheinische Post: Kommentar: Der Pyrrhussieg der Kanzlerin

Geschrieben am 23-03-2010

Düsseldorf (ots) - Angela Merkel darf jubeln. Sie hat sich im
Streit um die Griechenland-Hilfen gegen den Rest der Europäischen
Union durchgesetzt. Vor allem der französische Präsident, der die
gefährliche Krise innerhalb der europäischen Familie lösen wollte,
hat klein beigegeben. Die Kanzlerin hatte mit Blick auf die Wahl in
Nordrhein-Westfalen jede direkte Hilfe abgelehnt und alles vermieden,
was nach einem Bruch der Europäischen Verträge aussehen könnte.
Jetzt soll der Internationale Währungsfonds (IWF) den Griechen bei
ihrer selbst verschuldeten Krise beistehen. Doch die IWF-Lösung, auf
die sich Merkel und Sarkozy verständigt haben, ist ein
Offenbarungseid für den Euro. Die USA, China oder Russland sprechen
jetzt mit, wenn die Griechen ihre Haushaltspläne aufstellen, die
Steuern erhöhen oder die Ausgaben senken. Europa hat sich nicht in
der Lage gezeigt, das Problem allein zu lösen.
Damit ist der Stabilitätspakt der Euro-Staaten am Ende. Ob ein
Europäischer Währungsfonds, wie ihn Finanzminister Schäuble plant,
hier Abhilfe schafft, darf mit Fug und Recht bezweifelt werden.
Wenigstens ist die Zeit der Unsicherheit vorbei, die eine Lösung der
griechischen Krise immer teurer gemacht hätte. Doch die Verantwortung
hat Europa in einer ureigenen Sache an den IWF abgegeben. Ein
Armutszeugnis.

Originaltext: Rheinische Post
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30621
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Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303


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