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Lausitzer Rundschau: Täter, Opfer, Runde Tische Regierung bestellt Beauftragte gegen Kindesmissbrauch

Geschrieben am 24-03-2010

Cottbus (ots) - Es  wären von ihrem moralischen Anspruch
her zuerst die Kirchen, die helfen müssten, wenn Menschen Furchtbares
geschehen ist. Die den Opfern zur Seite stehen und auch den Tätern
einen Weg der Reue zeigen müssten. Doch es ist in zwei Fällen jetzt
der Staat, der Runde Tische einberuft und der dabei die Kirchen
regelrecht vorladen muss, um sie überhaupt dazu zu bringen, sich mit
Opfern auseinanderzusetzen. Mit ihren Opfern.
Das gilt für den bereits länger tagenden Runden Tisch zum Schicksal
der ehemaligen Heimkinder und das gilt ebenso für den neuen Runden
Tisch zu den sexuellen Übergriffen in Heimen und Schulen. Natürlich
sind nicht "die Kirchen" die Täter. Natürlich ist Gewalt in
Erziehung, Familie und Sexualität nicht ihr Monopol, erst recht war
es das nicht im Nachkriegsdeutschland.
Und trotzdem bleibt es ein Versagen der Kirchen, dass sie die
Aufarbeitung des in ihren Reihen geschehenen Unrechts nicht schon
früher in Gang gesetzt haben, nicht im Einzelnen und nicht im
Grundsatz. Ganz im Gegenteil, bis vor Kurzem war die Vertuschung
geradezu das elfte Gebot. Dieser Fehler ist nicht durch zehn
Vaterunser, sondern nur durch tätige Reue zu korrigieren. Aktive
Mitarbeit an den Runden Tischen darf man jetzt verlangen; ebenso die
Öffnung der Archive und der Schatullen für die Opfer.
Und speziell von der Katholischen Kirche einen eigenen Runden Tisch
zum Zölibat und seinen seelischen Verwüstungen .

Originaltext: Lausitzer Rundschau
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/47069
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_47069.rss2

Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481232
Fax: 0355/481275
politik@lr-online.de


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