Lausitzer Rundschau: Absehbare Sackgasse# Streit um Vorschuss für Hausabriss in Weskow
Geschrieben am 29-03-2010 |
Cottbus (ots) - Die Argumente der Familie Manteufel sind menschlich verständlich. Die Kreisverwaltung Spree-Neiße hat ihnen eine falsche Baugenehmigung gegeben. Nach 15 Jahren nervenaufreibender Prozesse wird das Haus der Familie deshalb in vier Wochen abgerissen. Manteufels könnten nun kurzfristig ein anders Haus in der Nähe kaufen. Die dafür nötigen 200 000 Euro soll die Versicherung des Landkreises ihnen in Anrechnung auf den zu leistenden Schadenersatz jetzt schon auszahlen. Das mit einer einstweiligen Verfügung erzwingen zu wollen, erwies sich als teure Sackgasse. Trotz eindringlicher Hinweise des Gerichtes auf die juristische Aussichtslosigkeit zog der Anwalt der Manteufels den Antrag nicht zurück. Die Familie hat nun ein abschlägiges Urteil und weitere Gerichtskosten zu tragen. Der Spree-Neiße-Kreis ist das Problem damit juristisch, aber nicht moralisch los. Denn natürlich muss sich der Kreis als Verursacher darum bemühen, der betroffenen Familie jetzt so wenig wie möglich an weiteren Belastungen zuzumuten. Dazu gehört auch, mehrmaliges Umziehen zu vermeiden. Gelöst werden kann das Problem nicht durch Gerichte, sondern nur durch schnelle und pragmatische Verhandlungen. Dazu müssen alle Beteiligten an einen Tisch: Manteufels, der Kreis und die kommunale Versicherung KSA. Die hat immerhin schon etwa die Hälfte der zu erwartenden Entschädigung überwiesen. Noch sind vier Wochen Zeit bis zum geplanten Abrisstermin.
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