(Registrieren)

Neue OZ: Kommentar zu Lyrik

Geschrieben am 31-03-2010

Osnabrück (ots) - Schön dekadent

Wir sind dein Flügel, o Zeit, doch wir nicht die tragende Klaue!",
schrieb schon Dichter Hugo von Hofmannsthal über den Zusammenhang von
Dichtung und Gegenwart. Die Lyrik ist dekadent. Seit Jahr und Tag
steht im Gedicht die Ästhetik im Mittelpunkt - auch wenn es klagend
ist oder auf politische Missstände hinweist: Das Gedicht ist
anmaßend, verschwenderisch, von wirtschaftlichem Dünkel befreit. Und
es löst auf, zertrümmert, um Neues entstehen zu lassen. Das Gedicht
ist die Anti-Form zum Zeitgeist - zu dichten bedeutet, ein Statement
abzugeben gegen Effizienz und Profit. Es ist ein Plädoyer für die
Schönheit.

Vielleicht sollte man in Schulen täglich ein Gedicht lesen - im
Gegensatz zum unerträglichen Auswendiglernen klassischer Balladen.
Bei diesem systemischen Exorzismus des Interesses schon in
Jugendjahren ist es kein Wunder, dass Gedichte so nur noch ein
Liebhaberpublikum finden. Trotzdem: Die Lyrik braucht sich nicht zu
fürchten, weil sie anders ist. Es ist dem Gedicht sogar noch mehr
Dekadenz zu wünschen.

Originaltext: Neue Osnabrücker Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58964
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_58964.rss2

Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

260469

weitere Artikel:
  • Neues Kulturverständnis in Deutschland: Integrationskultur ersetzt den Gegensatz von Hoch- und Breitenkultur Hamburg (ots) - Die Kulturwelt ist im Wandel. Das traditionelle Bild von Kultur, zu dem nur klassische Kulturangebote wie Oper, Ballett oder Theater gehören, wird zunehmend durch ein offeneres Verständnis abgelöst. Zukünftig werden auch populäre Unterhaltungsangebote, vom Musical bis zum Kino, zur Kultur gehören. So sehen es mittlerweile drei Viertel der Deutschen. Dies geht aus einer aktuellen Repräsentativbefragung der BAT Stiftung für Zukunftsfragen hervor, in der 2.000 Personen ab 14 Jahren nach ihrem Kulturverständnis gefragt wurden. mehr...

  • Zur Halbzeit: Bereits 80.000 Besucher haben Pop Life gesehen Hamburg (ots) - Der Ansturm auf Warhol, Haring, Koons und Hirst hält an. Die Ausstellung Pop Life in der Hamburger Kunsthalle kann zur Mitte ihrer Laufzeit eine erfolgreiche Besucherbilanz ziehen: Knapp 80.000 Menschen haben die Ausstellung bereits gesehen. Vor allem junge Besucher lassen sich von dem unkonventionellen Konzept mit Musik und einer Rekonstruktion des New Yorker Keith Haring-Shops aus den achtziger Jahren in den Ausstellungsräumen begeistern. Insgesamt werden 320 Exponate prominenter Künstler wie Andy Warhol, Damien mehr...

  • FFA vergibt Branchentiger 2010 / Zum fünften Mal behauptet sich Constantin Film in den Kategorien Produktion und Verleih München (ots) - Constantin Film ist auch im Jahr 2009 wieder der erfolgreichste Produzent und der erfolgreichste Verleiher deutscher Filme. Zum fünften Mal sichert sich das Münchener Unternehmen bei der Vergabe der diesjährigen Referenzmittel der Filmförderungsanstalt (FFA) den "Goldenen Branchentiger" in den beiden Kategorien Produktion und Verleih. Martin Moszkowicz, Vorstand Film und Fernsehen der Constantin Film: "Natürlich sind wir außerordentlich stolz darauf in 2009 wieder den Branchentiger der FFA erreicht zu haben. Es zeigt, mehr...

  • Kölner Stadt-Anzeiger: Ulla Hahn hält Ostern für ein ungeheuer fröhliches Fest Die Schriftstellerin im Gespräch über Osterrituale und Religiosität Köln (ots) - Ostern ist für die Schriftstellerin Ulla Hahn "ein ungeheuer fröhliches, optimistisches Fest", das Aufbruch und Erneuerung symbolisiere. Nachdem die Religion lange Zeit keine große Rolle in ihrem Leben gespielt habe, gewinne sie langsam mehr und mehr an Bedeutung, sagt die Autorin im Gespräch mit dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Samstag-Ausgabe). Hahn und ihr Mann, der ehemalige Bundesbildungsminister und Hamburger Bürgermeister Klaus von Dohnanyi, lesen einander jeden Sonntag beim Frühstück das jeweilige Evangelium vor: "Wir haben mehr...

  • Neue OZ: Kultur-Kommentar zu Klaus Staeck Osnabrück (ots) - Als Kritik noch schmerzte Armer Staeck! Welch ein Trauertag für die echte Kritik! Jetzt bekommt der angefeindete, verleumdete, umkämpfte Staeck seinen Stern auf einem "Walk of Fame". Als wenn er den nicht schon längst hätte. 1976 ereignete sich die Verleihung. Damals riss ein erboster, inzwischen vergessener CDU-Politiker namens Philipp Jenninger Plakate Staecks von den Wänden der Parlamentarischen Gesellschaft in Bonn. Die Entgleisung zeigte, wie hart die Kritik des Grafikers an der Haltung der CDU zur Diktatur Pinochets mehr...

Mehr zu dem Thema Alles rund um die Kultur

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

Pinocchio erreicht Gold in Deutschland mit Top-3-Hit "Klick Klack" - "Mein Album!" erscheint am heutigen Tag - Neue Single "Pinocchio in Moskau (Kalinka)" folgt am 17. März

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht