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Rheinische Post: Hannelore Kraft laviert weiter Kommentar Von Sven Gösmann

Geschrieben am 16-04-2010

Düsseldorf (ots) - Der böse Geist für die nordrhein-westfälische
SPD-Spitzenkandidatin Hannelore Kraft heißt Ypsilanti. Wo immer sie
auftritt, wird Kraft nach ihrer Haltung zur Linken gefragt. Sie wehrt
das in der Regel burschikos ab: "Koalitions-Gequatsche" sei nicht
ihre Sache, die Linke "derzeit" kein Partner und von
"Ausschließeritis" halte sie auch nichts. Damit versucht Kraft, die
nach der gescheiterten hessischen SPD-Spitzenkandidatin benannte
"Ypsilanti-Falle" zu vermeiden - sich also einer Machtoption dadurch
zu berauben, dass man ein Bündnis mit der Linkspartei ausschließt und
davon nur durch Wortbruch wieder herunterkommt.
Kraft hat daraus für sich gefolgert, ihr Verhältnis zur Linkspartei
bewusst im Vagen zu halten. Insofern ist es von Bedeutung, dass sie
jetzt vor einem Millionenpublikum im ZDF erstmals eine Koalition mit
der Linken ausschloss. Dieses Bekenntnis hätte ein Befreiungsschlag
für Kraft sein können, das Signal gerade an sozialdemokratisch
orientierte Wähler, dass sie nicht mit einer in Teilen
verfassungsfeindlichen Partei an die Macht gelangen will. Dass Kraft
nun laviert und ihr Umfeld versuchen lässt, die vermeintlich klare
Äußerung zu verwässern, ist deshalb bedauerlich. Kraft rückt so die
Frage "Wie hältst Du's mit der Linkspartei?" zunehmend in das Zentrum
des Interesses.

Originaltext: Rheinische Post
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30621
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Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303


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