Der Tagesspiegel: Opel fordert direkte Kaufanreize für Elektroautos
Geschrieben am 02-05-2010 |
Berlin (ots) - Opel-Chef Nick Reilly hat die Bundesregierung aufgefordert, den Absatz von Elektroautos mit direkten Prämien zu fördern. "Es wäre ermutigend, wenn auch die Bundesregierung diesen Weg beschreitet. Andere Länder sprechen von 5000 oder 6000 Euro als direkter Kaufunterstützung", sagte Reilly dem Tagesspiegel (Montagausgabe) vor dem Elektromobilitätsgipfel an diesem Montag in Berlin. "Mittel für Forschung und Entwicklung sind sicher notwendig. Aber das allein wird nicht reichen."
Der Staat müsse die "revolutionäre neue Technologie" mit allen Mitteln fördern, forderte Reilly. "Vom Gratisparkplatz bis zur Steuerbefreiung lässt sich eine Menge tun, um das Elektroauto voranzubringen. Aufgrund des enormen Fahrzeugbestandes wären mögliche Steuerausfälle dabei zu vernachlässigen", sagte Reilly. "Der Staat könnte auch mit gutem Beispiel vorangehen, seine Fahrzeugflotten elektrifizieren und damit deutlich machen, dass er voll hinter dieser Technologie steht."
Nach Reillys Einschätzung verläuft die technologische Entwicklung bei Elektrofahrzeugen in China zwei bis drei Mal so schnell wie in Deutschland. "Die enormen Investitionen und das Ausmaß der staatlichen Koordination führen zu einem erkennbaren Vorsprung", sagte Reilly. "Europa läuft Gefahr, den Anschluss zu verlieren."
Opel steht vor der Einführung des elektrisch betriebenen Ampera, dessen Batterie auch mit einem kleinen Benzinmotor aufgeladen werden kann, und plant zudem reine Elektrofahrzeuge. Nach Reillys Worten ist es für Opel auf längere Sicht auch denkbar, elektrische Motorräder herzustellen. "Die Idee passt gut zu unserer Tradition und vor allem zu der Richtung, die wir eingeschlagen haben." Konkrete Pläne habe Opel, einst ein großer Motorradhersteller, aber derzeit nicht.
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