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Rheinische Post: Wirtschaftsminister Brüderle entschärft Entflechtungsgesetz

Geschrieben am 07-05-2010

Düsseldorf (ots) - Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle (FDP)
beharrt auf einer Zerschlagung von marktmächtigen Konzernen als
Instrument gegen Wettbewerbsverzerrung, nennt aber weitgehende
Bedingungen für einen solchen Eingriff. Das geht aus dem
aktualisierten Referentenentwurf des Entflechtungsgesetzes vor, der
der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Samstagsausgabe)
vorliegt. Demnach darf das Bundeskartellamt künftig anordnen, "dass
marktbeherrschende Unternehmen Teile ihres Vermögens veräußern oder
auf andere Weise verselbstständigen müssen". Voraussetzung ist aber,
dass die Marktbeherrschung eines Unternehmens "nicht nur
vorübergehend", sondern mindestens fünf Jahre fortbestehe und der
betroffene Markt eine "gesamtwirtschaftliche Bedeutung" hat. Eine
Zerschlagung darf nicht erfolgen, sollte das betroffene Unternehmen
dadurch gehindert werden "gesetzlich übertragene" Aufgaben zu
erfüllen. Das könnte als Schutzklausel für Postdienstleistungen,
Energie- und Wasserversorgung interpretiert werden, schreibt die
Zeitung. Im Grundsatz hält Brüderle aber an der Option einer
staatlich angeordneten Zerschlagung von Unternehmen fest, selbst wenn
kein Missbrauch von Marktmacht nachgewiesen werden kann.
"Kartellbehörden sollten die Befugnis besitzen, alle
verhältnismäßigen Mittel gegen Beschränkungen des Wettbewerbs
auszuschöpfen", heißt es in der Begründung. Die bisherigen
Möglichkeiten der Kartellbehörden seien nicht ausreichend. Der
Entwurf wurde der Zeitung zufolge gestern an die übrigen Ressorts
verschickt worden. Noch vor der Sommerpause könnte das Gesetz im
Kabinett beraten werden.

Originaltext: Rheinische Post
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Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303


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