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Rheinische Post: Retter des Euro Von Antje höning

Geschrieben am 07-05-2010

Düsseldorf (ots) - Mag der Absturz der US-Börse am Donnerstag
durch den Tippfehler eines hysterischen Händlers ausgelöst worden
sein, so zeigt die Börsen-Panik gestern: Die Finanzmärkte glauben
weiter nicht an eine Löschung des griechischen Feuers, mit der ein
europäischer Flächenbrand verhindert werden soll. Das hat viele
Gründe. Börsianer verhalten sich wie Lemminge und sind oft
irrational, was in der vernetzten Welt zum Problem für uns alle wird.
Vor allem aber enttäuscht die politische Elite. Wie man den Crash des
Finanzsystems verhindert, haben Staaten und Notenbanken nach der
Pleite der Lehman-Bank vorgemacht: gemeinsam, einig, entschlossen.
Davon kann in der Griechenland-Krise keine Rede sein. Die Kanzlerin
hatte zunächst die Hilfe unnötig verzögert. Die (rote) Opposition
zeigte gestern im Bundestag, dass sie den Ernst der Lage nicht
verstanden hat. Die Europäische Zentralbank verriet ihre Prinzipien.
Nun streitet Merkel in Brüssel für eine Verschärfung des
Stabilitätspaktes. Gut gedacht, schlecht gemacht. Merkels Forderung,
Sündern das Stimmrecht zu entziehen, ist unglaubwürdig: Derzeit haben
elf von 16 Euro-Ländern mehr Schulden als erlaubt, Deutschland gehört
dazu. Ohne eine Rückkehr zur Ehrlichkeit wird die Rettung des Euro
nicht gelingen.

Originaltext: Rheinische Post
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30621
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Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303


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