LVZ: MP Tillich fordert Merkel auf, die Initiative in der Union und der Koalition zur Führung zu ergreifen: "Frau Merkel, übernehmen Sie."
Geschrieben am 11-05-2010 |
Leipzig (ots) - Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU) hat die CDU-Vorsitzende und Bundeskanzlerin Angela Merkel aufgefordert, in der Union, im Zusammenspiel von CDU und CSU sowie in der Arbeit der Koalition die Initiative zu übernehmen. In einem Video-Interview mit der "Leipziger Volkszeitung" (www.lvz-online.de Dienstag-Ausgabe) sagte Tillich angesichts der Wahlschlappe für Schwarz-Gelb in Nordrhein-Westfalen: "Das heißt auch: Frau Merkel, übernehmen Sie die Initiative. Ja."
Die Koalition stehe jetzt vor der Frage, "wie sie letztendlich, wie man so schön sagt, stärker das Heft des Handelns in die Hand bekommt". Und da sei klar, dass man sich in inhaltlichen Fragen schneller und stärker einig werden müsse. Mit Blick auf die Beratungen in den CDU-Führungsgremien ergänzte Tillich: "Da ist auch eine deutliche Anforderung an die Bundeskanzlerin gegangen, sich mit dem Parteivorsitzenden der Liberalen und letztendlich auch der CSU zusammenzusetzen und die Konflikte auszuräumen, um letztendlich auch Führung deutlich zu machen." Dass die CDU in der letzten Wahlkampfphase in Nordrhein-Westfalen "die Motivation zu kämpfen, etwas verloren hat", könne man nicht allein der Situation in der NRW-CDU oder Jürgen Rüttgers ankreiden. Es sei der Union und der Koalition offensichtlich nicht gelungen, "in den entscheidenden Fragen seit der Bundestagswahl eine Antwort für die Menschen in diesem Land auch in Nordrhein-Westfalen zu finden - sei es in der Steuerreform, sei es in der Gesundheitspolitik, sei es in der Energiepolitik", meinte Tillich. Und das trotz der Tatsache, dass das Bündnis von Union und FDP, "wie Frau Merkel das auch immer wieder betont hat, eine Wunschkonstellation" sei.
In der Verantwortung dafür stünde aber nicht nur die Kanzlerin und CDU-Vorsitzende. "Natürlich hat die Bundeskanzlerin als Kanzlerin die Richtlinienkompetenz. Aber sie kann es natürlich auch nicht gegen den Willen der Koalitionspartner oder der eigenen Partei durchsetzen." Die Menschen erwarteten von der Politik "keine Endlosdebatten". "Wenn die Menschen spüren, dass es eine Führung gibt", dann werde das auch honoriert. Dann erledigten sich auch viele der derzeit in der Union als Debatten um Profilstreit geführten Auseinandersetzung, vermutete Tillich. Das Treffen konservativer Unionspolitiker, die als sogenannte "Merkel-Kritiker" zum Jahreswechsel mit einem offenen Brief an die Öffentlichkeit getreten waren, wertete Tillich als "einen Beitrag zur Diskussionskultur". Natürlich habe auch er "festgestellt, dass es auch Kreise in der CDU gibt, die zutiefst verunsichert sind, wohin die Reise geht", gestand der CDU-Ministerpräsident ein. Das seien Menschen, die sich im Profil der CDU von heute nicht mehr automatisch wiederfänden. "Aber es gibt nicht die Partei, die alle meine Wünsche erfüllt."
Das komplette Interview als Video und im Wortlaut ist zu finden unter: www.lvz-online.de
Für technische Rückfragen (sendefähige O-Töne/Videomitschnitt): dispoberlin@azmedia.de
Originaltext: Leipziger Volkszeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6351 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6351.rss2
Pressekontakt: Leipziger Volkszeitung Büro Berlin Telefon: 030/233 244 0
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