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WAZ: Sparkanzlerin Angela Merkel - Kommentar von Ulf Meinke

Geschrieben am 16-05-2010

Essen (ots) - Willkommen in der Wirklichkeit: In Etappen nähern
sich die Regierungsparteien von Union und FDP den finanz- und
steuerpolitischen Realitäten an - mal mit mehr, mal mit weniger
Tempo. Wahlweise sind die viel zitierten Pläne für eine Steuersenkung
in den vergangenen Tagen und Wochen geschrumpft, vertagt oder
gänzlich abgesagt. Deutschland hat eine gigantische
Staatsverschuldung angehäuft. Deshalb war schon vor der Euro-Krise
absehbar, dass auf die Bundesbürger eines der größten Sparpakte der
Nachkriegszeit zukommen würde. Regierungschefin Angela Merkel muss in
der Tat aufpassen, dass sie nicht zur Kanzlerin der Schuldenrepublik
Deutschland wird. Ihr bleibt keine andere Wahl, als die Einnahmen zu
erhöhen oder die Ausgaben zu senken. Beides sind unangenehme
Aufgaben. Doch was unpopulär ist, muss noch lange nicht ungerecht
sein. Klar ist auch: Nur an einigen wenigen fiskalpolitischen
Stellschrauben zu drehen, wird angesichts der tiefgreifenden
Staatsverschuldung nicht ausreichen. Ein schlüssiges Gesamtkonzept
jenseits der Klientelpolitik ist notwendig. Dazu gehört auch, dass
die Verursacher der Finanzkrise an den entstandenen
gesellschaftlichen Kosten beteiligt werden - etwa in Form einer
Börsenumsatzsteuer. So oder so: Für Kanzlerin Merkel bricht die Zeit
der unpopulären Entscheidungen an.

Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/55903
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_55903.rss2

Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-6528
zentralredaktion@waz.de


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