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Greenpeace-Erfolg: 28 Millionen Hektar Urwald in Kanada vorläufig geschützt / Kanadas Papierindustrie vereinbart Einschlagstopp - Deutsche Zeitschriftenverlage beteiligt

Geschrieben am 18-05-2010

Toronto/Hamburg (ots) - 18. 5. 2010 - In Kanada wird heute eine
Urwaldfläche fast so groß wie Deutschland für die kommenden drei
Jahre vor den Kettensägen der Holzindustrie geschützt. Von dem
Einschlagstopp in den unberührten Lebensräumen profitieren unter
anderem bedrohte Arten wie Bären, Wölfe und Karibus. Der Urwald
Kanadas formt zusammen mit den Wäldern Skandinaviens, Russlands und
Alaskas das größte Waldökosystem der Nordhalbkugel. Die führenden
kanadischen Holz- und Papierhersteller haben sich aufgrund des Drucks
von Greenpeace und großer Papierkunden wie Axel Springer Verlag,
WAZ-Mediengruppe und DuMont heute in Toronto zu weiteren
Verhandlungen über den Schutz der Urwälder und deren ökologisch
nachhaltige Nutzung verpflichtet. Neben den 28 Millionen Hektar, für
die jetzt der vorläufige Einschlagstopp beschlossen wurde, sind
weitere 44 Millionen Hektar Teil der Verhandlungen zwischen
Holzindustrie und Umweltschützern.

"Unsere langjährige Kampagne zum Schutz des kanadischen Urwaldes,
viele friedliche Proteste und zahlreiche Gespräche mit
Unternehmensvertretern haben den ambitionierten Einschlag-Stopp
ermöglicht", sagt Oliver Salge, Waldexperte von Greenpeace. Das
Waldabkommen erstreckt sich über fünf kanadische Provinzen von Westen
nach Osten. Mit der Unterzeichnung des Abkommens beginnt nun ein
drei-jähriger Planungs- und Verhandlungsprozess mit dem Ziel, ein
langfristiges Schutzprogramm für die kanadischen Urwälder zu
entwerfen.

Deutsche Verlage beziehen Papier aus Kanada

Deutsche Zeitungs- und Zeitschriftenverlage beziehen Zellstoff und
Papier aus Kanada und haben sich für eine Lösung der Urwaldfrage
eingesetzt. Das Engagement der Verlage geht auf eine Report zurück,
den Greenpeace vor drei Jahren veröffentlicht hat. Darin wiesen die
Umweltschützer nach, dass auch deutsche Zeitungsverlage Papier aus
Urwaldzerstörung von kanadischen Herstellern in Deutschland
verwenden. Deutschland importierte im Jahr 2009 für über 100
Millionen Euro Holz, Papier und Zellstoff aus Kanada.

Das Waldabkommen wird getragen vom Verband der kanadischen
Forstindustrie (FPAC) und von Holz- und Papierherstellern wie
Abitibi-Bowater, Krüger und Weyerhäuser. Neben Greenpeace
unterstützen acht weitere Umweltschutzgruppen wie Forest Ethics,
Canopy und PEW Environmental Group das Abkommen. Zahlreiche Vögel und
Säugetiere sind auf intakten Urwald in Kanada angewiesen.
Wissenschaftler befürchten, dass das Karibu, das die 25-Cent-Münze
Kanadas prägt, ohne den Schutz des Urwaldes in einigen Jahrzehnten
regional verschwunden sein wird.

Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Oliver Salge, Tel.
040-30618-336 oder 0171-6035 531 und Pressesprecher Björn Jettka,
Tel. 0171-8780778. Fotos der kanadischen Urwälder erhalten Sie unter
040-30618377. Internet: http://www.greenpeace.de/kanada

Originaltext: Greenpeace e.V.
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6343
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6343.rss2


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